!!!Kino

[{Image src='Kino.jpg' alt='Kino' class='image_left' width='250' height='165'}]

Wenige Monate nachdem die Brüder Auguste und __Louis Lumière __in Paris erstmals einen Film vorgeführt hatten, gaben sie im März 1896 in Wien Vorstellungen. Bald spielte man hier regelmäßig, nach einigen Jahren im [Prater|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Prater]. 1903 gab es in Wien drei Kinos, 1918 waren es 155. Das älteste sind die Breitenseer Lichtspiele, die sich seit 1909 im selben Haus befinden. \\ \\

Eine österreichische Pionierin war __Louise Veltée__, verehel. Kolm bzw. Fleck (1873-1950), die Enkelin von [Benoit Advinent|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Advinents_Affentheater], dem Besitzer der damals größten reisenden Menagerie Europas. Ihr Vater, Louis Veltée (1829-1897). betrieb das "Stadtpanoptikum" auf dem Wiener Kohlmarkt. Kurz nachdem die Brüder Lumière in Wien - begleitet von kaiserlichem Wohlgefallen - ihre sensationellen ersten Filme vorführten, schaffte Louis Veltée einen Cinématographen an. Nach seinem Tod führte seine Frau Johanna, geb. Advinent, Louises Mutter, das Kino in der City. Louise Veltée war die erste österreichische Regisseurin (und zweite weltweit), schrieb zwei Dutzend Drehbücher, führte weit über 100 Mal Regie, besorgte den Schnitt und gründete, gemeinsam mit ihrem Ehemann Anton Kolm (1865-1922) , ihrem Bruder Claudius (1867-1918) und dem Kameramann Jakob Fleck (1881-1953) die "Erste Österreichische Kinofilms-Industrie", aus der sich die Rosenhügelstudios entwickelten. \\ \\

__Stummfilme__ wurden von Erklärern und Pianisten ("Tappeur") oder Orchestern begleitet, diese Ära dauerte bis 1927. Um Zuschauer anzulocken, gab es den Beruf des Kinoausrufers ("Rekommandeur"), der mit theatralischem Vortrag die Vorstellungen anpries. Die stattlichen Männer, oft Praterausrufer, trugen schwarze Schirmkappen mit breiten Goldborten. \\ \\
 
1928 zeigte die "Urania" den ersten __Tonfilm__, spätere Innovationen waren die Einführung von Breitwand (1955), Cinemascope (1956) und Kinocenter mit mehreren Sälen. Der erste österreichische Spielfilm entstand 1908. Einen Höhepunkt erreichte die Produktion in den 1920er- Jahren. Neben den führenden Studios "Sascha", "Astoria", "Dreamland", "Listo", "Schönbrunn" und "Wien-Film" produzierten damals 20 Firmen jährlich fast 150 Filme. Das Kino erhielt zunächst durch das Fernsehen, in den letzten Jahren auch durch das Internet Konkurrenz. __2023__ besuchten 1,375.413 Personen die 27 Wiener Kinos. Diese boten 138 Säle mit 24.734 Plätzen. \\ \\
 

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__Quellen:__ \\
Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Wien 1992-1997. Bd. 2/S. 303 f., Bd. 3/S. 509 f.\\  
"Heute", 15.2.2018 \\ 
[Louise Veltée|Kunst_und_Kultur/Bücher/Bücher_über_Österreich_2019/Jürgens_-_Louise] \\ 
[Wien in Zahlen 2023|https://www.wien.gv.at/statistik/pdf/wieninzahlen-2023.pdf]\\ \\

__Bild:__ \\
Das Heimatkino, Wien 9, Porzellangasse 19, war eines der ältesten Wiens (1913-1975). In den Räumlichkeiten befindet sich seit 1978 das Schauspielhaus Wien.

 
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