!!!Leonhard, hl.
 
[{Image src='Leonhard bunt.jpg' class='image_left' height='250' width='160'}]


Leonhard lebte wahrscheinlich im 6. Jahrhundert als __Einsiedler__ in Frankreich. \\ \\
Nach der im 11. Jahrhundert entstandenen __[Legende|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Legende]__ war er ein Adeliger und Schüler des Bischofs Remigius von Reims. Er soll das Kloster St-Leonard-de-Noblat gegründet haben und dessen Abt gewesen sein, Wunder gewirkt und Gefangene befreit haben. \\ \\

Das Heiligengedächtnis wird am __6. November__ (Todestag) begangen. „Leonhard, Einsiedler von Limoges“ ist ein nicht gebotener Gedenktag im Regionalkalender. Der [Heilige|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Heilige] zählt zu den [Vierzehn Nothelfern|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Vierzehn] \\ \\

__Darstellungen__ zeigen ihn in schwarzer Mönchskutte mit Abtstab und Kette. Mit ihm sind Ochsen und [Pferde|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Pferd] sowie Gefangene abgebildet, die er befreit. \\ \\ 

Leonhard ist „der“ Viehpatron, außerdem __Patron__ der [Bauern|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Bauer], Bergleute, Böttcher, Butterhändler, Fuhrleute, Gefangenen, Knechte, Lastträger, Schlosser und [Schmiede|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Schmied], Wöchnerinnen. Größter Popularität erfreute sich der Heilige in Österreich, Bayern und Schwaben, man nannte ihn „bayrischer Herrgott“. \\ \\

[{Image src='Leonhard.jpg' alt='Eisenvotiv' class='image_left' width='160' height='159'}]

Leonhard gilt als Löser feindlicher Ketten, wohl wegen des Gleichklangs seines Namens im Französischen (''Lienard'') mit ''Lien'' (Fessel). Aus türkischer Gefangenschaft Gerettete opferten in den Leonhardskirchen ihre Ketten, manche Gotteshäuser sind mit Ketten umspannt.  Der __[Brauch|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Brauch]__ der Kettenkirchen wurde mit Viehketten in Zusammenhang gebracht. Der Viehpatron erhielt eiserne Tierfiguren oder Eisenbarren als Votivgaben. In Unterolberndorf (Niederösterreich) gab es noch in den 1980er- Jahren einen Opfergang mit Wachsvotiven. Leonhardiritte mit Pferdesegnungen oder Reiterspiele waren weit verbreitet. In Oberösterreich haben sie etliche Gemeinden in den 30er- bis 50er- Jahren des 20. Jahrhunderts wieder eingeführt. In Kundl (Tirol) ist die gotische "Kirche auf der Wiese" dem hl. Leonhard geweiht. Sie war bis ins 19. Jahrhundert Ziel von Leonhardiritten. Als 1963 die Restaurierung zu finanzieren war, belebten die Pfarre und der Tiroler Viehzuchtverband den Brauch am Sonntag nach dem 6. November.\\ \\

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__Quellen:__ \\
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 216.\\ 
Bautz: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon Herzberg 1992. Bd. IV/Sp. 1488-1490 (ISBN 3-88309-038-7)\\ 
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 332f.    \\ 
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 514f.\\
Helga Maria Wolf: Österreichische Feste & Bräuche im Jahreskreis. St. Pölten 2003. S. 169\\ 
[Heiligenlexikon: Leonhard|http://www.heiligenlexikon.de/BiographienL/Leonhard_von_Noblat.html]\\
[Sagen: St. Leonhard|http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/tirol/heyl/leonhard_wiese.htm]\\ \\ 

__Bilder:__ \\ 
Kleines Andachtsbild, 19. Jh. gemeinfrei\\ 
Eisenvotiv in Form eines Rindes für den hl. Leonhard, Kärnten um 1975. Foto: Helga Maria Wolf \\ \\

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__Siehe auch:__ \\
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