!!!Mandlkalender
 
[{Image src='Mandlkalender_50.jpg' alt='Mandlkalender' width='250' class='image_left' height='214'}]

Der "__steirische Mandlkalender__" wird seit 300 Jahren gedruckt. Er enthält außer den Bezeichnungen der Kalender- und Namenstage, [Symbole|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Symbol] für Sonnenfinsternisse, [Mondphasen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Mond], [Sonn|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Sonntag]-, [Feier|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Feiertage]- und [Wochentage|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Woche], Wetterprognosen und Tierkreiszeichen. Der Name kommt von den "Mandln", stilisierten Halbfiguren der [Heiligen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Heilige].\\ \\

Vorbilder waren mittelalterliche Stabkalender. Solche Stäbe, die für jeden Tag einen Einschnitt trugen, fanden noch im 17. Jahrhundert in Kärnten Verwendung. Das Beispiel des Admonter Bauernkalenders (1481) zeigt, dass man die Einkerbungen auch in Holztafeln anbrachte, die dann als Holzschnitt gedruckt wurden. 1706 erhielt der Grazer Buchdrucker und Verleger Franz Jakob Ludwig das erste Privileg zur Herstellung von __"Bauernkalendern"__. Die Mandlkalender waren oft das einzige Buch in den Häusern der Bauern, die meist des Lesens unkundig blieben. (Die allgemeine Schulpflicht wurde erst 1774 eingeführt). Trotzdem konnten sie vieles ablesen, was für ihre Arbeit wichtig war: Feste des [Kirchenjahres|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Kirchenjahr], familiäre Gedenktage, Mondphasen, den als wichtig erachteten Einfluss der antiken 7 Planeten (vgl. [Hundertjähriger Kalender|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Hundertjähriger_Kalender]) Bis 1892 trug der Mandlkalender die Bezeichnung "Neuer Bauernkalender", dann hieß er fallweise "Alter Bauernkalender", bis sich der Verlag 1949 für den nostalgischen Titel entschloss. \\ \\

Obwohl die bunten Kalender bis heute recht archaisch wirken, wurden sie in den letzten Jahrzehnten mehrfach modernisiert. 1988 hat der __Leykam-Verlag__, der seit zwei Jahrhunderten als Verleger fungiert, einige Änderungen vorgenommen, wie die Anpassung an den nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1968) veränderten Heiligenkalender, wodurch sich manche traditionellen Gedenktage verschoben. Für die Wettervorhersagen entwickelte ein Astronom und Meteorologe ein EDV-Programm, das die Prognosen aus langjährigen Wetterdaten errechnet. Symbole für das Biowetter sind dazu gekommen. Es gibt die Kalender in mehreren Formaten, die drei Bauern zieren Häferl, Getränkedosen, Notizbücher, T-Shirts und Taschen. \\ \\
 
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__Quellen:__ \\
Sepp Walter: Der steirische Mandlkalender. Graz 1992.\\ 
[Bauernkalender |http://www.alterbauernkalender.at/index.php]\\ \\
 
__Bild:__ \\
Titelbild des Mandlkalenders. Drei Bauern symbolisieren die alten Landesteile der Steiermark: Kornjockerl (Oststeiermark) mit der Schaufel, Brottommerl (Untersteiermark) mit der Sense und Drischmichel (Obersteiermark) mit dem Dreschflegel. Sie weisen auf Sonne, Mond und Sterne, damit auf den Inhalt des Kalenders.\\ \\

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__Siehe auch:__  \\
--> [Heimatlexikon|Heimatlexikon/Mandlkalender] 

 
[{Metadata Suchbegriff='Alltag Mandlkalender' Kontrolle='Nein' }]