!!!Postbüchel
 
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Am 2.Jänner 1886 berichtete die "Grazer Tagespost" vom ältesten (damals erhaltenen) Wiener Postbüchel, es trug die Jahreszahl __1698__.

1701 verfasste  der Briefträger Johann Jordan das erste Wiener Straßenverzeichnis '' "Schatz, Schutz und Schantz deß Ertz-Hertzogtumbs Oesterreich. das ist ein sehr genaue und ordentliche Beschreibung aller Gassen, Plätz, Palläst, Häuser und Kirchen der berühmten Haubt- und Kayserl. Residenz-Statt Wienn ; dermalen an statt eines neuen Jahres-Offert demütigist dediciert ..." '' als Neujahrsgeschenk. Die Neujahrsgabe als persönliches Präsent der Briefträger  - damals selbständige Erwerbstätige - wurde von diesen auf eigene Kosten angeschafft und in Erwartung eines Trinkgelds verteilt - nach dem Motto: ''"Wir geben Reime, sie geben Geld".''

Der Brauch erhielt sich noch lange nach der Verstaatlichung der [Post|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Post] (1722). Bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erfreuten sich die kleinen Druckwerke großer Beliebtheit.  Die Heftchen nahmen auf aktuelle Ereignisse Bezug, sie enthielten Gedichte und Geschichten, waren illustriert und später mit bunten Titelblättern versehen. In millionenfacher Auflage in allen Teilen der Monarchie verbreitet, gab es sie in deutscher, tschechischer und ungarischer Sprache.\\ \\
 

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__Quellen:__ \\
Informationen zur Ausstellung "P(r)ost Neujahr !" im Technischen Museum. Wien 2007\\ 
[Straßenverzeichnis|https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/titleinfo/433504] \\ 
[Grazer Tagespost, 2.1.1886, S. 2|https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=gpt&datum=18860102&seite=2&zoom=33] \\ \\


__Bild:__ \\
Postbüchel 1892, "Das erste Jahr im neuen Wien" (nach der Eingemeindung der Vororte). Gemeinfrei
 
 
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