!!!Sakramentalien
 
[{Image src='Sakramentalien.jpg' alt='Palmbuschen' height='250' class='image_left' width='158'}] 

 
Sakramentalien ist in der katholischen Theologie eine Bezeichnung für Riten, die nicht von Jesus Christus her begründbar, sondern von der Kirche eingeführt wurden. Dazu zählen  Weihungen (Konsekrationen) und [Segnungen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Segen] (Benediktionen). Fürbittende Weihegebete beziehen sich z.B. auf Lebensentscheidungen oder Funktionsbestellungen (Mönchs-, Jungfrauen-,  Abtweihe) oder auf Dinge, die exklusiv in den liturgischen Dienst gestellt werden (Kirchen, Altäre, Glocken, Weihwasser). Gesegnet werden  Personen und  Dinge, wobei man das fürbittende Gebet der Kirche als hilfreich versteht (z.B. Häuser, Autos, Trauringe). Grundsätzlich können alle Getauften und Gefirmten segnen, Weihungen sind Amtsträgern, manche, wie die Salbung mit Chrisam, den Bischöfen vorbehalten. Die Studienausgabe des Benediktionale von 1989 umfasst Textvorschläge für acht Weihen und 91 Segnungen. \\ \\

Das __Rituale Romanum __von 1614 enthielt 18 Segnungen durch Priester und zehn weitere für Bischöfe bzw. deren Bevollmächtigte. Zur ersten Gruppe zählen [Weihwasser|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Weihwasser], Kerzen, Häuser, Orte, Schiffe, Früchte und Weinberge, Pilger, Lebensmittel. Spätere (regionale) Rituale enthalten u.a. auch eine Segnung von [Gold|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Gold], [Weihrauch|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Weihrauch] und Myrrhe am Fest der [Heiligen Drei Könige|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Dreikönigstag], [Brotsegnungen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Brot] am [Blasiustag|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Blasius,_hl.], Segnung der Saaten und Pflanzen am [Markustag|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Markus,_hl.], [Johanneswein|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Johannes_Evangelist,_hl.], Segnungen religiöser Gegenstände wie [Rosenkränze|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Rosenkranz],[Kerzen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Kerze], [Medaillen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Medaille], Skapuliere, Ringe etc. Solche Gegenstände waren im traditionellen Gebrauch hoch geschätzt und weit verbreitet. Großer Wertschätzung erfreuten sich die am [Palmsonntag|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Palmsonntag] geweihten Zweige und Buschen und die  Pflanzen von der [Kräutersegnung|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Kräuterweihe] zu [Maria Himmelfahrt|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Mariä_Himmelfahrt]. Der Gebrauch von Sakramentalien ist dem einzelnen Gläubigen anheimggestellt, formuliert das Neue Theologische Wörterbuch, sowie: '' "Die Gefahr abergläubischer und magischer Vorstellungen ist nicht zu übersehen." ''\\ \\


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__Quellen:__ \\
Benediktionale. Studienausgabe. Freiburg/Br.1989\\
Rupert Berger: Neues Pastoralliturgisches Handlexikon. Freiburg/Br. 1999. S. 393, 455, 459, 548 f.\\ 
Protokolle zur Liturgie (Hg. Rudolf Pacik und Andreas Redtenbacher) Würzburg 2008. S. 158 f. \\
Hubert Vorgrimler: Neues theologisches Wörterbuch. Freiburg/Br. 2000. S. 547f. \\ \\

__Bild:__ \\
Am Palmsonntag werden Palmbuschen geweiht. In Sindelburg (Niederösterreich) sind sind sie besonders prächtig. Foto: Alfred Wolf, 1985\\ \\

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__Siehe auch:__ \\

--> [Segen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Segen] \\
--> [Essay Segen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Segen/Essay_Segen]
[{Metadata Suchbegriff='Religion Palmbuschen' Kontrolle='Nein' }]