!!!Sense
 
[{Image src='Sense_gr.jpg' alt='Sense' width='250' class='image_left' height='205'}]  

Die Sense (ahd. ''segansa'' - die Schneidende) hat sich aus der [Sichel|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Sichel] entwickelt und ist seit der __Latenezeit__ (5. - 1. Jahrhundert v. Chr.) nachzuweisen. Sie dient zum Mähen von Korn und Heu und besteht aus einer Klinge und einem mannshohen Stiel mit zwei Griffen. Zur Kornernte wird sie mit einem Korb versehen. Die Gestellsense ("Bledern") erleichtert das Aufnehmen des Getreides. \\ \\
 
Die gebogene, nach vorne spitz zulaufende __Klinge__ (Blatt) ist 60 - 90 cm lang. Sie besteht aus geschmiedetem Stahl und muss, um gut zu schneiden, gepflegt werden. Scharten werden auf dem Dengelstock ausgehämmert. Das Schleifen während der Arbeit geschieht mit Hilfe eines Wetzsteins, den der Schnitter in einem mit Flüssigkeit gefüllten Kumpf (Behälter aus Horn, Holz oder Blech) am Gürtel trägt. Das Blatt ist im rechten Winkel an den Stiel montiert. \\ \\
 
In der Gegend von Enns (Oberösterreich) und an der Eisenstraße (Niederösterreich, Steiermark) erzeugte man Sensen und Sicheln in __Hammerschmieden__. Diese wurden wie [Mühlen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Mühle] von Wasserkraft angetrieben. Solche Betriebe sind z.B. in Opponitz, Niederösterreich (Hammer am Bach, Sensenmuseum) zu besichtigen. Neuerdings gibt es Sensenfestivals (Molln, Oberösterreich) und einen Sensenverein, der sich die Wiederbelebung dieser Art des Mähens zum Ziel setzt. 2014 fanden die Österreichischen Sensenschmiede Aufnahme in die UNESCO-Liste des [Immateriellen Kulturerbes|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Immaterielles_Kulturerbe]. \\ \\
 
Auf Darstellungen ist die Sense Symbol des "Schnitters Tod", wobei der __Sensenmann__ als Gerippe gezeigt wird. Salopp gesprochen heißt "Sense sein": Schluss sein, es ist genug.\\ \\
 
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__Quellen:__ \\
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 734 f.\\ 
[Molln|http://www.molln.cc/museum/sensenfest.htm]\\ 
[Sensenverein|http://www.sensenverein.at]\\ 
[UNESCO|https://www.unesco.at/kultur/immaterielles-kulturerbe/oesterreichisches-verzeichnis/detail/article/oesterreichisches-Sensenschmieden] \\ \\
 

__Bild:__ \\
Der Tod als Sensenmann, Titel eines Einblatt-Lieddrucks: "Zwey schöne geistliche Lieder…".  Gemeinfrei \\ \\

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__Siehe auch:__  \\
--> [Heimatlexikon|Heimatlexikon/Sensenschmiede]


 
[{Metadata Suchbegriff='Landwirtschaft Sense' Kontrolle='Nein' }]