!!!Sterne
 
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Die Astronomie versteht unter Stern (altgriechisch ''ἀστήρ, ἄστρον astēr, astron''; lateinisch ''aster, astrum, stella, sidus'' ; ahd. ''sterno'') einen massereichen, __selbstleuchtenden Himmelskörper__. Dass Sterne aus heißem Gas und Plasma, wie zum Beispiel die [Sonne|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Sonne] bestehen, ist erst seit 300 Jahren bekannt. Die antiken Naturphilosophen dachten, dass Sterne aus glühendem Gestein bestehen.  Mehr als  70 Prozent der Sterne sind Teil eines Doppel- oder Mehrfachsystems, viele haben ein Planetensystem. Mit bloßem Auge sind rund 2000 bis 6000 Sterne zu erkennen, in Stadtnähe weniger als 1000. Sie wurden religiös interpretiert, zur Kalenderbestimmung und als Navigationshilfe benutzt. Zwischen 1922 und 1930 legte die Internationale Astronomische Union (IAU) eine verbindliche Liste von 88 Sternbildern fest. \\ \\

Die zwölf Tierkreiszeichen bildeten die Basis der [Astrologie|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Horoskop]. Lange Zeit unterschied man nicht zwischen Astronomie (sie schuf die rechnerischen Unterlagen) und der deutenden Astrologie. Bis in die Renaissancezeit waren Astronomen häufig gläubige Sterndeuter. Von Johannes Kepler (1571-1630) ist überliefert, dass er als Wissenschaftler Astrologie ablehnte, aber aus wirtschaftlichen Gründen [Horoskope|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Horoskop] erstellte, so auch für den humanistisch gebildeten Feldherren __Wallenstein__ (1583-1634). Dieser machte seine Entscheidungen davon abhängig. Obwohl eine Prophezeiung eine ernsthafte Warnung für den Beginn des Jahres 1634 enthielt, erkannte Wallenstein zu spät die drohende Gefahr durch das Mordkomplott. Seit Isaac Newton (1643-1727) die Planetenbewegungen durch die Gravitation erklärte, wandten sich die Gebildeten von der Astrologie ab. Sie passte aber ins Weltbild der Romantiker, war in der Aufklärung verpönt und erlangte um 1900 neue Popularität. Horoskope in Kalendern und Zeitungen sind nach wie vor eine beliebte Lektüre. \\ \\
 
Allgemein ist die Rede vom Glücksstern oder Unglücksstern, unter dem das Leben oder ein Vorhaben steht. Von __Sternschnuppen__ erwartet man, dass bei ihrem Anblick gedachte Wünsche in Erfüllung gehen. Sie werden auch als Vorzeichen gewertet und damit die Vorstellung verbunden, dass eine Arme [Seele|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Seele] das Fegefeuer verlässt. Ein bekannter [Brauch|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Brauch]
ist das [Sternsingen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Sternsingen] am [Dreikönigstag|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Dreikönigstag]. Der [Heischebrauch|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Heischebrauch]
geht auf die Bibelstelle von der Huldigung der Sterndeuter (Lk 2,1-12, Mt.2,1-12) zurück. Die drei Weisen aus dem Morgenland (gr. ''magoi'') waren wohl Priester aus Persien. Sie folgten dem Stern von Bethlehem, der ihnen den Weg zum neugeborenen Messias wies. Astronomen erklären den "Stern von Bethlehem" als seltene Konstellation der Planeten Jupiter und Saturn, die von einem Zodiakallicht begleitet war. In der historisch-kritischen Bibelexegese wird der Stern als mythologisches oder symbolisches Verkündigungsmotiv ohne realen Hintergrund aufgefasst. \\ \\

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__Quellen:__ \\
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 779 f.\\
[Wikipedia: Stern|https://de.wikipedia.org/wiki/Stern] (Stand 3.3.2024) \\ \\

__Bild:__ \\
Wallenstein und Kepler mit einem Himmelsglobus, Postkarte um 1900. Gemeinfrei
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