!!!Votivbild
 
[{Image src='Votivbild_gr.jpg' alt='Votivbild' class='image_left' width='200' height='197'}]

Mit einer Wallfahrt ist häufig das __Opfern__ bestimmter Gegenstände verbunden. Pflanzliche und tierische Naturalien, wie das [Huhnopfer|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Huhn] des hl. [Veit|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Vitus,_hl.] oder Wachsspenden,  und ihre Ablöse in Geld erinnern an die Abgaben, die Untertanen ihrer Herrschaft zu leisten hatten. Daneben bestehen symbolische Opfergaben, wie die Lichtspende der brennenden [Kerze|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Kerze] und Votivgaben, die als Sinn- und Abbilder das Anliegen der Stifter erkennen lassen. \\ \\
 
Um 1500 entstand das Votivbild, zuerst als adeliger und bürgerlicher [Brauch|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Brauch], in der Gegenreformation wurde es zu einem Massenphänomen der populären Frömmigkeit. Votivbilder bzw.-tafeln enthalten häufig die Worte ''"__ex voto__". ''Sie bezeichnen, dass die Spende aufgrund eines religiösen Versprechens (lat. ''votum'') erfolgte. Der lateinische Begriff findet sich nach dem Tridentinischen [Konzil|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Konzil] in der Kirchensprache. Gleichbedeutende Zusätze sind, dass sich jemand "an den Gnadenort verlobt", eine Tafel "verehrt und geopfert" oder eine Wallfahrt und Votivtafel versprochen hat. Die auf Holz, Leinwand, Blech, Karton oder hinter Glas gemalten Votivbilder folgen einem gewissen Schema: In den Wolken das Kultobjekt, darunter die Person des knienden oder betenden Stifters sowie der Hinweis "ex voto" und die Jahreszahl. Votivbilder wurden meist an den [Wallfahrtsorten|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Wallfahrt] von Berufsmalern oder Dorfhandwerkern ausgeführt. \\ \\
 
[{Image src='Marmor-Votiv.jpg' alt='Votivtafeln in der Kirche Am Hof, Wien 1, Foto: Doris Wolf' class='image_left' width='200' height='203'}]

Außer den bunten Bildern, die zu Tausenden in den Wallfahrtsorten gespendet wurden, gibt es __Marmortafeln__ mit den schlichten Worten "Dank und Bitte", Datum und Spender-Monogramm. Man findet sie in etlichen Kirchen bei den Statuen des hl. [Antonius|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Antonius_von_Padua,_hl.] und anderer Heiliger. In ländlichen Gotteshäusern wurden figürliche Opfergaben dargebracht, die als Nachbildung in Holz, Eisen oder Wachs Körperteile, Menschen und Tiere darstellen. Eisenopfertiere, in einfachen Formen geschmiedet, brachten Bauern dem hl. [Leonhard|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Leonhard,_hl.] dar. \\ \\ 

Wohlhabende bürgerliche Stifter hinterließen im 18. und 19. Jahrhundert silberne Votive - ursprünglich ein barocker Brauch in südeuropäischen Städten. Außerdem verwahren die Schatzkammern der Wallfahrtsorte Schmuck, Krücken, Brautschleier und andere von den Votanten überlassene Gegenstände. Die Habsburger, wie Maria Theresia, spendeten bei der Geburt eines Thronfolgers in Mariazell eine lebensgroße Nachbildung des Kindes aus massivem Gold . \\ \\


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__Quellen:__ \\
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 923\\
Klaus Beitl: Votivbilder. Salzburg 1973\\
Klaus Beitl: Volksglaube. Salzburg 1978\\ 
[Schweiz|http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/zentralschweiz/zug/aufgrund-eines-geluebdes;art9648,1208294]\\ \\
 

__Bilder:__ \\
Votivbilder, Kirchental (Salzburg). Foto: Alfred Wolf, 2005\\
Votivtafeln in der Kirche am Hof, Wien 1. Foto. Doris Wolf, 2012 \\ \\

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__Siehe auch:__ \\
--> [Heimatlexikon|Heimatlexikon/Votivbild] \\
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