!!!Walnuss
 
[{Image src='Walnuss.jpg' alt='Walnussbaum. Foto: Alfred Wolf' class='image_left' width='250' height='169'}]  

Die Echte Walnuss (''Juglans regia'') ist ein sommergrüner __Laubbaum__, der bis 30 Meter hoch und 160 Jahre alt wird. Nussbäume beginnen nach 10 bis 20 Jahren Früchte zu tragen. Diese reifen Ende [September|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/September] und sind der Hauptgrund ihrer Kultivierung. Das Holz des Stammes und der Wurzel dient zur Herstellung hochwertiger [Möbel|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Möbel], Furniere und Gewehrschäfte. \\ \\
 
Plinius (23-79) berichtete in seiner Naturalis historia, dass die Griechen im 7. bis 5. Jahrhundert v. Chr. Nüsse nach Europa brachten. Der Baum wird seit römischer Zeit in weiten Teilen Süd-, West- und Mitteleuropas kultiviert. Die [Kapitularien|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Kapitularien] Karls des Großen ordneten das Pflanzen von Nussbäumen an. Ihre fetten und vitaminreichen Früchte werden in vielen __Speisen__ und als Arzneimittel verwendet. Hauptproduzenten waren __2022__China (1,100.000 t) und die USA (677.710 t). Zum Öffnen der Früchte dienen [Nussknacker|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Nussknacker] verschiedener Konstruktion. \\ \\
 
Als __[Symbol|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Symbol]__ der Fruchtbarkeit spielte die Walnuss in den römischen [Hochzeitsbräuchen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Hochzeit] eine  Rolle. Der Bräutigam warf diese unter die Gäste und Zuschauer. Ein heller Klang beim Aufprall galt als gutes [Vorzeichen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Vorzeichen] für die Ehe. In der Steiermark sagt man: "Viele Nüsse - viele Buben". Hingegen gab das Christentum der Nuss andere Bedeutungen: Der Kern sei das Fleisch Christi, das in der Schale von Marias Schoß entstand. Die Kirche selbst werde durch die Nuss symbolisiert, da sie „ihre süße Tugend heimlich tief im Herzen unter einer festen Schale bewahrt“. Der Kirchenlehrer [Augustinus|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Augustinus,_hl.](354-430) sah in der scharf schmeckenden Hülle die bitteren Leiden Jesu und in der harten Schale das Holz des [Kreuzes|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Kreuz], das ewiges Leben ermöglicht. Nusszweige über dem Haustor sollten den [Blitz|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Blitz] abhalten. Nussbäume gelten als schwer brennbar und wurden deshalb in den Dörfern als Brandschutz gepflanzt. Walnusslaub war Teil des [Fronleichnamsgrüns|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Fronleichnam]. Bei den [Faschingsbräuchen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Ausseer_Fasching] in Bad Aussee (Steiermark) werfen die kostümierten Akteure (Flinserl) Nüsse unter die Kinder aus. Diese müssen Sprüche aufsagen, die mit "Nuss, Nuss" enden. Im südlichen Weinviertel (Niederösterreich) haben sich 14 Gemeinden zur "Ge(h)nussregion" zusammengeschlossen. \\ \\
 
In __Sprichwörtern__ heißt es: "Jemanden eine harte Nuss zu knacken geben" (eine schwere Aufgabe stellen). "Knacknüsse" sind Rätsel, "eine taube Nuss" etwas Wertloses, eine "Kopfnuss" ein Stoß. Etwas wird "in der Nuss(schale)" zusammengedrängt, konzentriert.\\ \\
 
----
__Quellen:__ \\
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 932 f.\\
Lutz Röhrich: Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Freiburg/Br. 1992. Bd. 2/S. 1104 f\\
[Wikipedia:Echte Walnuss|https://de.wikipedia.org/wiki/Echte_Walnuss] (Stand 3.3.2024) \\ \\


__Bild:__ \\
Walnussbaum. Foto: Alfred Wolf

 
[{Metadata Suchbegriff='Natur Walnuss' Kontrolle='Nein' }]