!!! Zuckerbäcker

[{Image src='Zuckerbäcker.jpg' class='image_left' width='270' height='193' alt= 'Neujahrsschweinchen aus Marzipan. Foto: Doris Wolf' popup='false'}] 

So lange [Zucker|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Zucker] rar und teuer war, wurde er in der __[Apotheke|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Apotheke]__ verkauft, wo  im 15. Jahrhundert auch Konfekt erhältlich war. So geht der Beruf des Konditors auf den des Apothekers zurück. Der Zuckerbäcker heißt nicht so, weil er zuckerhaltigen Teig bäckt, sondern weil er den ursprünglich per Schiff ankommenden Rohrzucker als Zuckerhüte ("Broden") zusammenbuk.\\ \\

Als erster Wiener "__Confectmacher__", der kein Apotheker war, erscheint 1515 Hanns Eysngrein. Ende des 16. Jahrhunderts gab es mehrere Zuckerbäcker, die zu den freien Künsten zählten und sich erst 1744 zunftmäßig organisierten. Die Arbeitstracht des Zuckerbäckers entspricht der des Koches, mit der (etwas weniger hohen) gestärkten, weißen Mütze (oder einem Schiffchen), zweireihiger Jacke, grau-weiß gemusterter Hose und [Schürze|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Schürze] (Fürtuch). Das Handwerk der österreichischen Zuckerbäckerei wurde 2022 als traditionelles Handwerk in die [UNESCO-Liste|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Immaterielles_Kulturerbe] des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.\\ \\
 
Die Zuckerbäcker (seit den 1960er- Jahren auch in Österreich Konditoren genannt) erzeugen u.a. Kaffeegebäck, Desserts, [Torten|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Torte], [Teegebäck|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Tee-_und_Weihnachtsbäckerei], Kunstzuckerarbeiten, Zuckerdekor, [Speiseeis|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Speiseeis], Schokoladeguss, Bonbons und Marzipan. Von den __Jahresfesten__ abhängige Saisonwaren waren z.B. Marzipanschweinchen zu [Neujahr|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Neujahrstag], [Faschingskrapfen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Krapfen] (nur von [Silvester|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Silvester] bis [Aschermittwoch|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Aschermittwoch]), Godenkipfel mit eingebackenem Geldstück zu [Ostern|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Ostern], Osterstriezel, Biskuitlämmer, Törtchen mit weißer und rosa Staubzuckerglasur, Muttertagsherzen aus Biskuitmasse, [Kirtagbäckerei|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Kirtag], [Allerheiligenstriezel|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Allerheiligen], Weihnachtsbäckerei, sowie spezielle Torten zu [Geburtstagen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Geburtstag], Namenstagen, [Hochzeiten|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Hochzeit] und [Jubiläen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Jubiläum].\\ \\

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__Quellen:__ \\
Werner Galler. Die Kunst der Zuckerbäcker (Ausstellungskatalog) Wien 1982\\
Helga Maria Wolf: Weihnachten. Kultur & Geschichte. Wien 2005. S. 131 f.\\ \\

__Bild:__ \\
Marzipanschweinchen zu Neujahr. Foto: Doris Wolf



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