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Rupert und Virgil, hll. #

Rupert

Rupert (Ruprecht) entstammte der hochadeligen rheinfränkischen Familie der Rupertiner (Robertiner). Vermutlich in Worms zum Bischof geweiht, kam er 696 nach Bayern und soll längere Zeit in Regensburg gewirkt haben. Rupert war ein Klosterbischof nach irischer Art, ohne Diözese. Er gründete das erste Kloster Österreichs, St. Peter in Salzburg für Benediktiner, das Frauenkloster auf dem Nonnberg für Benediktinerinnen und mehrere Kirchen im Salzburger Land. Mit einem Dutzend Mitarbeitern wirkte er missionarisch in dieser Gegend und darüber hinaus. Rupert starb, nachdem er das Osterhochamt gefeiert hatte, am 27. März 718.

774 wurden die Gebeine Ruperts - wie die Reliquien seiner Gefährten Chuniald und Gislar, die als Gründer der Wiener Ruprechtskirche gelten - im Salzburger Dom beigesetzt. Das Heiligengedächtnis wird am 24. September (Translation) begangen (früher am 27. März, Todestag). „Rupert und Virgil, Bischöfe von Salzburg, Glaubensboten“ ist ein nicht gebotener Gedenktag im Regionalkalender, in Salzburg ein Hochfest.

Darstellungen zeigen Rupert als Bischof mit einem Salzfass, weil ihm der Bayernherzog Theodo, ein Drittel der Salzquelle von Reichenhall schenkte. Andere Darstellungen beziehen sich auf Legenden. Bilder zeigen ihn mit der angeblich von ihm gestifteten (aber 500 Jahre jüngeren) Muttergottesstatue von Altötting oder bei der Taufe des Herzogs Theodo.

Der hl. Rupert ist der Patron der Erzdiözese und des Landes Salzburg, des Bergbaues und der Salinenarbeiter.

Virgil (Virgilius, Fergal), geboren um 700, war ein irischer Mönch, der seine Heimat im Zuge der Germanenmission um 742 verließ. Der Bayernherzog Odilo betraute ihn mit der Diözese Salzburg, die er als Abt von St. Peter betreute. Virgil war ein vielseitiger Gelehrter und Förderer der Wissenschaft. Er vertrat (im Gegensatz zur damaligen kirchlichen Lehrmeinung) die Theorie von der Kugelform der Erde. Diese und andere theologische Fragen brachten ihn in Widerspruch zum "Apostel der Deutschen", Winfried Bonifatius. Nach dessen Tod empfing Virgil 755 die Bischofsweihe. Seine Priester missionierten bei den Slawen in Kärnten, das er seiner Diözese einverleibte. Virgil baute den ersten Dom in Salzburg und übertrug dorthin die Reliquien der Heiligen Rupert, Chuniald und Gislar. Er starb am 27. November 784 und ruht im Salzburger Dom.

Die Heiligsprechung erfolgte 1233. Das Heiligengedächtnis wird gemeinsam mit Rupert am 24. September begangen.

Darstellungen zeigen Virgil als Bischof mit dem doppeltürmigen Salzburger Dom-Modell.

Der hl. Virgil ist der Patron der Diözesen Salzburg und Graz-Seckau, der Gebärenden und Kinder.


Quellen:
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 180f.
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 501f.
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 834f.
Heiligenlexikon: Rupert
Heiligenlexikon: Virgil

Bild:
Aus Georg Ott: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Regensburg 1858. Bd. 1/Sp. 454