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© Österreichische Post
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Nie wieder Bürgerkrieg#

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Am 12. Feber 1934 brachen von Linz ausgehend an vielen Orten Österreichs, vor allem in Wien, Kampfhandlungen zwischen Anhängern der Sozialdemokratischen Partei und Organen der Exekutive aus. Im Verlauf dieser Auseinandersetzungen wurden auf beiden Seiten ca 300 Menschen getötet. Die sogenannten "Schutzbündler", Angehörige der Sozialdemokratischen Partei, wurden besiegt und über ihre Anführer standesgerichtliche Todesurteile verhängt und sofort vollstreckt. Das tragische Geschehen um den 12. Feber 1934 steht in ursächlichem Zusammenhang mit dem Untergang der Donaumonarchie und der Gründung der Republik Österreich am Ende des Ersten Weltkriegs. Eine revolutionäre Welle, die von Rußland ausging, führte zur Errichtung demokratisch-republikanischer Staatsformen. Nach Abspaltung der verschiedenen Nationen blieb die Republik Österreich übrig, ein Kleinstaat von 6 1/2 Millionen Einwohnern. Eine große Koalition von Vertretern der Bürger, Bauern und Arbeiter übernahm fürs erste die Regierungsgeschäfte unter dem Vorsitz von Dr. Karl Renner, einem Führer der Sozialdemokraten. Aber die andauernde schlechte Wirtschaftslage führte dazu, daß sich bäuerliche und bürgerliche Schichten gegen die längst überfälligen sozialen Reformen auflehnten, die unter sozialdemokratischem Druck eingeführt wurden. Schließlich wurde das Parlament aufgelöst und ein autoritärer Ständestaat unter Dollfuß eingeführt. Als dieser dem Putschversuch vom 25.Juli 1934 zum Opfer fiel, war der Weg zur nationalsozialistischen Herrschaft in Österreich frei. In den KZs der Nationalsozialisten fanden sich dann die Gegner von einst, Bürgerliche und Sozialdemokraten gemeinsam als Häftlinge wieder. Die Jahre des friedlichen Aufbaus in der Zweiten Republik verdanken viel den Lehren des 12. Feber 1934, vorzüglich der Erkenntnis, die Bruno Kreisky formuliert hat: daß es nützlicher und wichtiger ist, statt für eine Idee zu sterben, für sie zu leben.