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!!Europa 2006 - Minderheitenintegration

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Einwanderung und die Integration zugewanderter Minderheiten stehen im Zentrum politischer Auseinandersetzungen in Europa. Migration fordert die Institutionen und die Kultur der liberalen westlichen Welt heraus. Dies liegt nicht nur an der kulturellen Verschiedenheit, die Migranten in die politische Gesellschaft einbringen, sondern auch zum großen Teil an der Bereitschaft und Fähigkeit der Mehrheitsgesellschaft, solche Verschiedenheit zu tolerieren. Für die politischen Institutionen der Union zielt die Integration von MigrantInnen darauf ab, eine zunehmende Pluralität von Interessen und Lebensweisen, eine wachsende ethnische, kulturelle und religiöse Vielfalt so optimal wie möglich zu artikulieren. Der rapid steigende Zuwanderungsdruck aus Osteuropa nach dem Fall des Eisernen Vorhanges bzw. nach der Osterweiterung der EU nötigt die Länder Europas zu einer gemeinsamen Migrations- und Integrationspolitik. Die gesellschaftliche Integration von Jugendlichen ist keine Selbstverständlichkeit. Pluralistische Gesellschaften, die eine Vielfalt an möglichen Lebensstilen anbieten, stellen hohe Ansprüche an die Identitätsfindung des Einzelnen. Gerade den Jugendlichen mit Migrationserfahrung, die ihren Weg zwischen familiären Traditionen und den als westlich bezeichneten Lebensstilen finden müssen, fällt die gesellschaftliche Integration schwer. Sie sind von der Ausgrenzung weit stärker betroffen und bekommen die gesellschaftlichen Bruchlinien als erste zu spüren, solche sind unter anderem: vererbte Armut bzw. Armutsgefährdung, Geschlecht, Migration oder politisches System der Partizipationsfeindlichkeit. Konkrete Beispiele finden wir im Schulsystem, wo ungenügende Bildungsförderungen, insbesondere im sprachlichen Bereich, die Chancen weiter verschlechtern. In der Arbeitswelt führen rechtliche Vorgaben - z.B. Arbeitsbewilligungen, Staatsbürgerschaft - oder Mangel an Lehr- und Arbeitsplätzen zu Nichtbeschäftigung bzw. es kommt zur Abdrängung in schlecht bezahlte, oft illegale Jobs. Musste noch vor hundert Jahren gegen die wirtschaftliche Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen gekämpft werden, belastet heute das Problem Jungendarbeitslosigkeit unsere Gesellschaft. Die Erwerbsarbeit als eine der zentralen und vertrauten Integrationskräfte hat erheblich an Kraft verloren. 'Ich hasse Arbeit, weil ich keine kriegen kann!' ist ein verzweifelter Aufschrei gegen strukturelle Barrieren, wie z. B. die Anforderungen für einen Berufseinstieg, die vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund ausgrenzen. Dies gilt oft auch noch für Kinder der zweiten Generation (in Österreich geborene Kinder ausländischer Eltern). Etwa 300.000 Kinder und Jugendliche in Österreich verfügen entweder über eine ausländische Staatsbürgerschaft oder wurden erst kürzlich eingebürgert. Ihre Zahl wird in den nächsten Jahren noch zunehmen.
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