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[{Image class='image_left' width='300' src='RedakII_208400_big.jpg' caption='© Österreichische Post' height='233'}]


!!Tag der Briefmarke 2008

__Sondermarkenserie mit Zuschlag__
 

Der Schaufelraddampfer SCHÖNBRUNN wurde 1912 gemeinsam mit seinen beiden Schwesterschiffen BUDAPEST und WIEN in der Schiffwerft Obuda (Altofen) der DDSG erbaut. Mit den beiden ein Jahr später in Linz erbauten Fahrgastdampfern ERZHERZOG FRANZ FERDINAND und HERZOGIN VON HOHENBERG, welche nach dem 1. Weltkrieg in JOHANN STRAUSS und FRANZ SCHUBERT umbenannt worden sind, war sie vor allem zur Verbesserung des Linienverkehrs zwischen Wien und Linz bzw. Wien und Budapest bestimmt.

Die SCHÖNBRUNN ist 74,62 m lang, ihre Breite über alles beträgt 15,78 m, und der Tiefgang beläuft sich auf maximal 1,73 m. Die schräg liegende Compound-Dampfmaschine leistet 710 PS. Sie hat die Wirren beider Weltkriege gut überstanden und wurde im Jahr 1954 von Kohlen- auf Ölfeuerung umgestellt, gleichzeitig sind ihre Aufbauten erneuert worden. In der Folgezeit kam es zu weiteren Umbauten, wobei insbesondere die Innenausstattung des Schiffes ein dem Jugendstil nachempfundenes Aussehen verleihen sollte. Der personalintensive Dampfbetrieb machte allerdings einen wirtschaftlichen Einsatz immer schwieriger. Die SCHÖNBUNN landete daher für einige Jahre als schwimmendes Spielcasino in Budapest, im Anschluß daran stand sie 1994 im Mittelpunkt der in Engelhartszell stattgefundenen oberösterreichischen Landesausstellung. In der Zwischenzeit war die DDSG zerschlagen worden und das weitere Schicksal des Raddampfers war daher äußerst ungewiss. Um seine unter diesen Umständen unvermeidlich scheinende Verschrottung zu verhindern, entschloss sich die Geschäftsleitung im Jahre 1995 das Schiff als technisches Denkmal unter Schutz stellen zu lassen und der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG) zum Preis von einem Schilling zuzüglich 20% Mehrwertsteuer zum Kauf anzubieten. Diese Gesellschaft hat die SCHÖNBRUNN mit hohem Kostenaufwand wieder betriebsbereit gemacht und unternimmt alljährlich auf der österreichischen Donau mehrere Nostalgiefahrten. Damit ist die SCHÖNBRUNN der älteste noch einsatzfähige Personendampfer auf der Donau geblieben.
 

Die Postbeförderung auf der Donau durch Schiffe der DDSG kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Die 1829 gegründete DDSG nahm schon 1830 den Verkehr nach Budapest auf und erweiterte ihr Liniennetz zügig bis zur Donaumündung. 1834 wurde ihr erstes Seeschiff MARIA DOROTHEA in Betrieb genommen. Mit der ständig wachsenden Flotte, darunter insgesamt sieben Seeschiffe, ist sowohl die Donaustrecke als auch Constantinopel und das östliche Mittelmeer bedient worden.1845 wurden die Seeschiffe an den Österreichischen Lloyd verkauft; danach beschränkte sich die Postbeförderung der DDSG auf die Untere Donau, nahm aber an Bedeutung ständig zu, sodaß die Gesellschaft ab dem Jahre 1866 sogar eigene Briefmarken im Wert von 10 und 17 Kreuzer in Umlauf brachte, die allerdings nur bis zum Jahre 1880 in Verwendung gestanden sind.
 

In den Fahrplänen der DDSG scheinen noch bis zum Jahre 1939 so genannte Postschiffe auf. Dieser Begriff war noch lange gebräuchlich, obwohl auf diesen Linien keine regelmäßige Postbeförderung mehr stattfand. Daß 180 Jahre nach der Gründung der DDSG eine Briefmarke mit dem bekanntesten noch betriebsfähigen Dampfschiff dieser Gesellschaft erscheint, trägt sicher dazu bei, an ein traditionsreiches und für die österreichische Wirtschaft bedeutendes Unternehmen zu erinnern.
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