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[{Image src='1006_Bernardo Strozzi_k_1.jpg' caption='© Österreichische Post' class='image_left' width='300' alt='Briefmarke, Bernardo Strozzi' height='233'}]


!!Bernardo Strozzi – Schlafendes Kind

__Sonderpostmarke__

Mit der vorliegenden Sondermarke „Bernardo Strozzi – Schlafendes Kind“ findet
die beliebte Serie „Alte Meister“ nun ihre attraktive Fortsetzung. Das Original
des wertvollen Ölgemäldes, welches die Marke ziert, befindet sich unter der
Inventarnummer 567 in der Salzburger Residenzgalerie und hat eine Größe
von 34,6 x 47,5 cm.

Zur Person: Bernardo Strozzi (1581 bis 1644) gilt als einer der bedeutendsten
Vertreter des so genannten Kolorismus im 17. Jahrhundert. Sein Werk ist eine
Zusammenführung zahlreicher stilistischer Einflüsse – während Caravaggio
das prägende Vorbild für seine berühmten Altarbilder war, holte er sich für die
wunderschönen Genrebilder bei den flämischen Malern Peter Paul Rubens,
Anton van Dyck und Pieter Aertsen die entsprechenden Anregungen.

Strozzi, genannt „il Prete Genovese“ und „il Cappuccino“, verbrachte den
Großteil seiner Schaffenszeit in Venedig. Bereits als 17-Jähriger trat er in den
Kapuzinerorden ein, ab 1610 war er Weltpriester, und zwischen 1614 und 1621
Hafeningenieur der Republik Genua; im Jahre 1633 ließ er sich schließlich ganz
in Venedig nieder. Nach dem Auftrag, Claudio Monteverdi zu porträtieren, wuchs
seine Bekanntheit rasch und bald war er unter dem oben erwähnten Namen „il
Prete Genovese“ (der Priester aus Genua) eine nicht mehr wegzudenkende
Größe. Auch heute noch findet man viele zeitgenössische Venezianer auf
Strozzis Porträtgemälden in den bedeutendsten Museen der Welt.

Ein ganz besonderes Werk von Bernardo Strozzi ist freilich das Bild „Schlafendes
Kind“ auf der neuen Sondermarke. Die meisterhafte Darstellung dieses Kindleins,
ohne Einbettung in eine historische oder religiöse Szene, bildet – sowohl zeitlich
als auch in Strozzis OEuvre – eine Ausnahme. Mit geröteten Backen liegt das Kind
in tiefem Schlaf, seine kleinen Finger scheinen sich im Traum zu bewegen. Strozzi
verzichtete auf ablenkendes Beiwerk und baute die Komposition in einem knappen
Bildausschnitt nahsichtig am Bildvordergrund auf. Effektvoll modellierte er vor
dunkler Hintergrundfläche mit dem breiten Borstenpinsel in einer Blauweißausmischung
Häubchen, Hemd und Kissen. Die pastosen Weiß- und
Cremetöne lassen den groben Pinselauftrag sehen, der sich gleichsam als
autonome Handschrift des Künstlers erweist. Rubens' Genueser Aufenthalt
im Jahre 1607 beeinflusste Strozzi, in seinem Kolorit zu wärmeren Tönen zu
wechseln – kontrastreich verteilte dieser die warmen Rotnuancen. Das leuchtende
Rot der Decke, in die das Kind gehüllt ist, bildet einen reizvollen Zusammenklang
mit dem rosigen Inkarnat und dem zarten Rot der Korallenarmbänder, die vor
Krankheiten und üblen Einflüssen schützen sollten.