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[{Image src='1010_Motesiczky_k_1.jpg' caption='© Österreichische Post' class='image_left' width='250' alt='Briefmarke, Marie-Louise von Motesiczky' height='384'}]


!!Marie-Louise von Motesiczky - Selbstportrait mit rotem Hut

__Sonderpostmarke__

„Wenn man nur ein einziges gutes Bild malt, solange man lebt, war es das ganze
Leben wert.“ – Dieses Zitat stammt von der österreichischen Malerin Marie-Louise
von Motesiczky, mit deren „Selbstportrait mit rotem Hut“ die am längsten
bestehende Sondermarkenreihe, die überaus beliebte Serie „Moderne Kunst in
Österreich“, nun ihre ästhetisch wertvolle Fortsetzung findet. Das Original des 1938
geschaffenen Ölgemäldes hat eine Größe von 50,7 x 35,5 cm und ist im Besitz des
Londoner „Marie-Louise von Motesiczky Charitable Trusts“.

Zur Person: Marie-Louise von Motesiczky (1906–1996) war eine über viele
Jahre wenig beachtete Künstlerin, die es sich leisten konnte, ohne Rücksicht
auf den herrschenden Kunstmarkt für sich selbst tätig zu sein; erst in jüngerer
Zeit begann man den Wert ihrer Arbeit zu erkennen. Zeit ihres Lebens blieb sie
der gegenständlichen Malerei treu, wobei der Einfluss des großen deutschen
Expressionisten Max Beckmann unübersehbar ist. Thematisch befasste sich
von Motesiczky hauptsächlich mit der Portraitmalerei, daneben schuf sie Bilder
aus ihrem Garten, Landschaften und Stillleben.

Am 24. Oktober 1906 in Wien geboren, begann Marie-Louise von Motesiczky
als junge Frau an der renommierten Städelschule in Frankfurt am Main zu
studieren. Bereits in dieser Zeit lernte sie Max Beckmann kennen, der ihr Mentor
und lebenslanger Freund wurde. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten
im März 1938 floh sie mit ihrer Mutter zunächst in die Niederlande, wo sie im Jahr
1939 ihre erste Einzelausstellung hatte. Kurz darauf floh sie weiter über London
nach Amersham; nach Kriegsende ließ sie sich dann endgültig im Londoner Bezirk
Hampstead nieder. Hier vertiefte sie auch ihre Bekanntschaft mit Oskar Kokoschka,
den sie schon aus Jugendtagen in Wien kannte und der ein Freund der Familie
gewesen war, ihrer innigen Beziehung zu Elias Canetti indes entstammen zwei
bedeutende künstlerische Werke: Canettis posthum veröffentlichte Aphorismen-
Sammlung „Aufzeichnungen für Marie-Louise“ sowie von Motesiczkys Bildnis von
Canetti, welches in der National Portrait Gallery in London hängt.

Am 10. Juni 1996 verstarb die große Malerin in London, beerdigt wurde sie
jedoch in ihrer Geburtsstadt, und zwar auf dem Döblinger Friedhof in Wien.
Zum hundertsten Geburtstag wurde ihr Werk in einer internationalen Wanderausstellung
in mehreren bedeutenden Museen gewürdigt, und der ORF produzierte
ein umfangreiches TV-Portrait. Vor drei Jahren, 2009, wurde in Wien-Floridsdorf der
Motesiczkyweg nach ihr benannt.