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[{Image src='0314_Gämse_k.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='350' alt='Gämse' height='289'}]



!!Wildtiere und Jagd - Gämse


!Sondermarke

Fortsetzung der im Vorjahr begonnenen Markenserie „Wildtiere und Jagd“: Der neue
Wert thematisiert die Gämse (lat. Rupicapra rupicapra), die sowohl im gesamten
Alpenraum als auch in Teilen des Balkans und der Karpaten beheimatet ist. Das
attraktive Markenmotiv, gezeichnet von der bekannten Künstlerin Kirsten Lubach,
zeigt in der Bildmitte ein männliches und ein weibliches Tier (Bock und Geiß) sowie,
links davon, die Fährte der Gämse, auch Trittsiegel genannt.

Die Jagd auf Gämsen findet aufgrund ihrer Lebensweise meist im Hochgebirge statt.
Da Gämsen weder steile Grate noch felsige Gegenden scheuen, ist die Jagd mühsam
und oftmals recht gefährlich – und der tatsächlich bejagbare Bestand ist nicht
selten sehr gering, da durch die widrigen Umweltbedingungen, insbesondere im
hochalpinen Winter, viele Jungtiere gar nicht überleben. Auch Seuchen wie die so
genannte Gämsblindheit, Räude (Milbenerkrankung) oder andere parasitäre Krankheiten
können für hohe Todesraten mitverantwortlich sein. Fest steht: In Österreich
lag der registrierte Abschuss von Gämsen im Jagdjahr 2010/2011 bei etwa 20.300
Tieren. Die Verwertung freilich ist mannigfaltig: Ihr Fleisch ist überaus wohlschmeckend
und gilt vielerorts als hoch geschätzte Delikatesse, das Fell ergibt ein schönes
Leder, das hauptsächlich zu Trachtenhosen oder Handschuhen verarbeitet wird. Die
Hörner, in der Jägersprache auch Krucken genannt, wiederum werden als Stockgriffe
und die Haare auf dem Widerrist von vielen gerne als Hutschmuck („Gamsbart“)
verwendet. Im Magen der Gämsen findet man zuweilen die so genannten „Gämskugeln“
(hochdeutsch „Bezoar“) – diese wurden wegen ihrer vermeintlich arzneilichen
Wirksamkeit ebenso wie das Gamsblut früher teuer verkauft, sind aber tatsächlich
ohne jeden Wert.

Weitere Gefahren für die Gämse, neben der Bejagung durch den Menschen, bilden
herabrollende Steine und Felsstücke und natürlich auch Lawinen, in besonders
strengen Wintern leiden die Tiere oftmals auch an Futtermangel. Tierische Feinde
sind vor allem der Luchs, der Wolf, vereinzelt der Bär und für Jungtiere (Kitze)
auch der Steinadler.

Apropos Jungtiere: Meist ist es Ende Mai bis Anfang Juni, wenn die Geiß, nach sechs
Monaten Tragzeit, ihr Junges wirft. Dieses folgt dem Muttertier mehrere Monate, erst
im dritten Jahr ist das Kitz ausgewachsen. Gamsböcke erreichen ein Alter von etwa
15 Jahren, Weibchen indes können bis zu 20 Jahre alt werden.