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[{Image src='0822_Gmundner Tracht_kk.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Gmundner Tracht' width='148' height='228' popup='false'}]

!!Gmundner Tracht

!Sondermarke

Die vorliegende Sondermarke bildet den Auftakt der neuen Serie „Klassische
Trachten“ – einer Reihe also, die Traditionalismus, Heimatverbundenheit, Mode und
Alltag in zeitgemäßer Interpretation und dementsprechender Bildsprache auf interessante
Weise verbindet. Der erste Wert thematisiert die Tracht aus Gmunden, einem
charmanten Städtchen am Nordufer des Traunsees im oberösterreichischen Salzkammergut.
Bereits während der k. u. k. Monarchie galt Gmunden als renommierte
Sommerfrische, aber auch heute noch zählt die etwa 13.000 Einwohner zählende
Stadt zu den beliebtesten Ferienorten der Region.

Der Begriff Tracht (von althochdeutsch „traht(a)“, mittelniederdeutsch „dracht“: „das,
was getragen wird“) definiert sich im Allgemeinen für traditionelle bzw. historische
Kleidung. Sie ist die Kleiderordnung eines ganz bestimmten Gebiets, eines Landes
oder der Angehörigen einzelner Bevölkerungs- oder Berufsgruppen. In vielen Teilen
der Welt wurde die traditionelle Kleidung im Zuge der Globalisierung, die ja auch
Kultur und Mode miteinschließt, weitgehend zurückgedrängt und vielerorts nur noch
in Form einer so genannten „Festtagstracht“ getragen. In manchen Gebieten ziehen
die Menschen freilich auch heute noch die traditionellen Kleidungsstücke im Alltag an
– und was ein Kilt in Schottland, ein Sari in Indien oder ein Kimono in Japan ist, das
sind Dirndl und Lederhose, so verspricht es jedenfalls das klischeehafte Image, in
Österreich.

Der Ursprung der regionaltypischen Bekleidungsform der Volkstracht geht zurück auf
die Zeit des Biedermeier und des Rokoko, und im Gegensatz zu anderen Kleidungsarten
sind Volkstrachten in puncto Farbe, Schnitt, Stoffwahl und sogar in der Art des
Tragens genau definiert. Dabei unterscheidet man meist zwischen der so genannten
„Werktagstracht“ und der „Festtagstracht“, wobei letztere oftmals überaus aufwändig
hergestellt ist.

Die „Erfolgsgeschichte“ der Gmundner Tracht besteht vermutlich darin, dass sie sich,
bei aller Tradition, im Laufe der Zeit immer wieder leicht verändert hat – so findet man
in deren Geschichte da und dort auch modische Einflüsse. Die Dirndl waren mal
mehr, mal weniger lang, und auch die Farben der einzelnen Kleidungsstücke variierten
immer wieder. Fest steht jedoch: In Gmunden lebt die Tracht und ist mit Sicherheit
mehr als ein Relikt aus längst vergangenen Tagen. Und so ist es wohl fast schon
eine Selbstverständlichkeit, dass man hier zu feierlichen Anlässen mit dem besten
„G’wand“ hingeht – und das ist nun mal das hübsche Dirndl und der fesche Janker.