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[{Image src='0531_Maria Luggau_klein.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='250' alt='Briefmarke, Maria Luggau' height='357'}]

!!500 Jahre Wallfahrt  Maria Luggau

!Sonderpostmarke 

Zum 500-jährigen Wallfahrtsjubiläum von Maria Luggau im kärntnerischen Lesachtal
gratuliert die Post mit einem Markenblock der ganz besonderen Art. Das Wertzeichen,
dessen Motiv die Gnadenmutter mit dem Heiland sowie die lieblich in die Landschaft
eingebettete Basilika zeigt, wird von einem weißen, mit Schleifperforation versehenen
Spitzenrahmen als Assoziation eines Heiligenbildchens aus längst vergangenen
Tagen umgeben.

Zur Geschichte: Im Jahre 1513 hatte eine arme Bäuerin namens Helena während der
Mittagsrast auf dem Feld eine Traumvision, worin die Schmerzensmutter sie ermunterte,
an ebendiesem Ort eine Kapelle zu errichten. Obwohl die Bäuerin der seltsamen
Begebenheit zunächst keine Bedeutung zumaß, fand sie dennoch keine Ruhe
mehr. Schließlich entschloss sie sich, die „Wahrheit“ der wundersamen Erscheinung
auf die Probe zu stellen, und es geschah das erste verbriefte Kerzenwunder: Trotz
stürmischen Wetters stellte sie ungeschützt eine brennende Kerze auf das Feld;
sollte diese wirklich dem Gewitter standhalten ohne zu erlöschen, so sollte dies ein
entsprechendes Zeichen sein. Und in der Tat – die Kerze erlosch drei Tage nicht. Nun
besorgte sich die fromme Frau eine kleine, spätgotische Pietà, eine schlichte Arbeit
reiner Volkskunst – das heute berühmte Vesperbild der Gnadenmutter von Luggau.
Anfangs freilich fand die streitbare Bäuerin wenig Unterstützung von der Nachbarschaft,
im Gegenteil: Wegen des Kerzenwunders wurde Helena als Hexe angeklagt,
letztlich jedoch wieder freigesprochen. Neu ermutigt, ging sie daraufhin mit Tatkraft
ans Werk und binnen kürzester Zeit erhielt das Gnadenbild eine schlichte Kapelle.
Eine weitere wundersame Begebenheit machte die Luggauer Wallfahrt spontan
beliebt: Während ein Zimmermann namens Anton Mayrhofer das Heiligtum überdachte,
wollte ein offensichtlich Geisteskranker die Statue entwenden. Als der
Zimmermann sie ihm im letzten Moment entriss, erhielt dieser wieder das Licht seines
Verstandes. Die Kunde dieses Wunders verbreitete sich in Windeseile und zog viele
Pilger an. Schon bald erwies sich die Kapelle als viel zu klein für den steten Wallfahrerstrom,
und so begann Helena für den Bau einer größeren Kirche zu werben.

Auf Schloss Pittersberg fand sie im dortigen Verwalter einen Fürsprecher, und dieser
begab sich zum Lokalaugenschein nach Luggau. Heftige Gegnerschaft brachte ihn
aber von seinem Vorhaben ab, und so trat er verdrossen wieder die Rückreise an.
Auf halbem Wege scheute jedoch sein Pferd und warf ihn ab, wobei sein Fuß sich im
Steigbügel verfing und er vom wild gewordenen Pferd mitgeschleift wurde. In
panischer Todesangst rief der besorgte Mann die Gottesmutter an und gelobte im
Falle seiner Rettung den Bau der Kirche in Luggau. Sein Gebet wurde erhört,
das Gelübde gehalten und am 22. Mai 1515 schließlich der Grundstein für das
Gotteshaus gelegt. – Heute, 500 Jahre später, besuchen jährlich etwa 40.000 Pilger
den bekannten Wallfahrtsort.