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[{Image src='1014_MarkusSchinwald_m.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='300' alt='Briefmarke, Markus Schinwald' height='226'}]

!!Markus Schinwald

!Sonderpostmarke 

Mit Markus Schinwald, einem der international meist beachteten Künstler seiner
Generation, wird die interessante Serie „Junge Kunst in Österreich“ nun fortgesetzt.
Das Markenmotiv zeigt ein Standbild aus dem Videokunstwerk „Orient, 1st part“,
welches 2011 im Rahmen der renommierten Biennale von Venedig im Österreich-
Pavillon gezeigt wurde.

Markus Schinwald, 1973 in Salzburg geboren und heute in Wien und New York tätig,
kommt ursprünglich aus dem Bereich der Mode. Der junge Künstler, Absolvent der
Linzer Kunstuniversität, bedient sich neben der Malerei auch des Mediums der
Performance sowie der Fotografie und Videokunst. In seinem hoch eigenständigen
Werk setzt er souverän die verschiedensten Medien ein, um seinem künstlerischen
Hauptthema – dem menschlichen Körper als kulturellem Konstrukt zwischen Selbstdarstellung
und Disziplinierung, Konvention, Korrektur, neurotischen Ticks und
unerwarteter Grazie – auf mannigfaltige Weise nachzuspüren. Deformationen der
Psyche finden befremdliche physische Entsprechungen; Einflüsse aus Kunstgeschichte
und Konsumkultur, aus kritischer Theorie, Filmgeschichte und TV-Präsenz,
Choreografie, Bühnenbild und der Welt des Varietés werden in Schinwalds Arbeiten
deutlich. Seine Protagonisten sind dabei oft eingezwängt in außergewöhnliche
Räume, verrenken sich in widernatürlichen Handlungen und kreieren dadurch
überaus surreale Situationen. In seinen Werken verarbeitet er auch Impulse aus dem
Bereich der Oper, setzt sich mit Genres der Unterhaltungsindustrie auseinander und
stellt darüber hinaus einen interpretativen Bezug zu Sigmund Freuds Theorien her.
Dabei zieht sich die Vorstellung, dass ein intensiver psychischer Zustand auch
körperlich in Erscheinung tritt, wie ein roter Faden durch sein ausdruckstarkes
Schaffen.

Kein Zweifel: Schinwalds Kunst agiert im Zentrum des Zeitgefühls, und sie erzählt
vom Spannungsfeld der Lebensführung zwischen Zwang und Spiel, Unterwerfung
und Befreiung, Scheitern und Eleganz. Seine Ausstellungen – unter anderem im
Frankfurter Kunstverein, im Essl Museum, im Linzer Lentos und im Palais de Tokyo
in Paris – definieren sich als hochkomplexe Anordnungen, deren Spannung häufig
aus einem irritierenden Widerspruch von emotional und ästhetisch aufgeladener
Attraktion und hartnäckiger Verweigerung eines eindimensionalen Bedeutungsangebots
entsteht. Zu den wichtigsten Auszeichnungen von Markus Schinwald
zählen der Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst (2007) und der Große Kunstpreis
des Landes Salzburg (2008).