[{SlideShowNav}]


[{Image src='0506_100 Jahre E-Mobilität_klein.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Postfahrzeuge' height='250' width='432'}]



!!"Postfahrzeuge" - 100 Jahre e-Mobilität bei der Österreichischen Post

!Sondermarke

Das von „Posteurop“, der Vereinigung der europäischen Postgesellschaften vorgegebene
Thema der heurigen EUROPA-Marken lautet „Postfahrzeuge“. Die Österreichische
Post hat sich dazu etwas ganz Besonderes einfallen lassen: einen attraktiv
gestalteten selbstklebenden Markenblock, von dem das rechts abgebildete Fahrzeug
einzeln ablösbar ist und somit das eigentliche Wertzeichen darstellt. Eine Briefmarke
in Form eines Autos – eine gelungene Interpretation des Themas und ein charmantes
wie auch überaus innovatives Stück zeitgemäßer Philatelie.

Die Österreichische Post gehört beim Einsatz von elektrischen Nutzfahrzeugen im
Zustell- und Verteildienst ohne Zweifel zu den Pionieren. Da seinerzeit angestellte
Wirtschaftlichkeitsrechnungen eine Kosteneinsparung von rund 20 Prozent gegenüber
einem benzinbetriebenen Fuhrpark ergaben, versuchte man so rasch wie möglich,
E-Fahrzeuge auf stark belasteten Postkursen zwischen Postämtern und Bahnhöfen
einzusetzen. Am 15. Juni 1913, also vor genau 100 Jahren, war es schließlich so
weit: Das erste elektrobetriebene Fahrzeug der Post, ein Austro-Daimler E-Paketwagen
(siehe Markenblockmotiv), wurde in Betrieb genommen. Das neuartige Auto
war mit zwei Radnabenmotoren mit je 15 PS ausgestattet und erreichte eine Maximalgeschwindigkeit
von exakt 18,5 km/h. Der Strom wurde von einem 42-zelligen,
200 Amperestunden kapazitätsstarken Akku, der unterhalb des Chassisraums
aufgehängt war, geliefert; die voll aufgeladene Batterie ermöglichte einen Aktionsradius
von immerhin 45 Kilometern. Da jedoch die Tagesleistung der Fahrzeuge
größer als die Reichweite der Batterie war, musste in der Garage ein Batteriewechsel
vorgenommen werden, wo mit unterirdischen Aufzügen die Batterien direkt in das
Fahrzeug eingeschoben wurden. Im Laderaum der Garage konnten bis zu 56 Batterien
gleichzeitig geladen werden, wobei die Ladeplätze mit Geleisen für kleine
Rollwagen versehen waren. Nicht ohne Stolz berichtete das Zentralorgan für das
k.u.k. österreichische Post-, Telephon- und Telgraphenwesen in seiner Ausgabe vom
20. Juni 1913 unter dem Titel „Einführung des Elektromobils im Wiener Postbetrieb“:
„Am 15. d.M. wurden 29 Elektromobile – davon 6 Stück als Reserve – im Wiener
Postbetrieb in Dienst gestellt. Sie werden den Beförderungsdienst auf sehr stark
belasteten Postkursen besorgen und rund 496.000 km im Jahr zu leisten haben und
damit 185.000 zweispännige Fahrten mit Pferdefuhrwerken ersetzen.“

Heute, 100 Jahre später, gehören Umweltbewusstsein, Klimafreundlichkeit und
Nachhaltigkeit zu den selbstverständlichen Prämissen der Österreichischen Post AG.
Gewissermaßen als Repräsentant der heutigen E-Mobilität steht das eingangs
erwähnte, als Marke ablösbare Fahrzeug, ein vom Lebensministerium geförderter
postgelber E-Caddy Renault Kangoo.