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[{Image src='0912_Postkutsche_k.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='300' alt='Briefmarke, Postkutsche' height='180'}]

!!„Historische Postfahrzeuge“ - Postkutsche

!Sondermarke

„Historische Postfahrzeuge“ ist der vielversprechende Titel einer neuen Serie, die
mit dem vorliegenden Sondermarkenblock nun auf besonders ästhetische Weise
begonnen wird. Das attraktive Motiv zeigt ein Gemälde aus der ersten Hälfte des
19. Jahrhunderts (um 1830) mit dem Namen „Ferienreise mit Eilpost“, rechts unten
signiert mit „K. Schnorpfeil“. Das Markenbild selbst thematisiert die Kutsche

Fassungsraum vier Personen, Spurweite 1100 mm), die elegant gekleideten Reisenden,
den Postillon sowie das hintere Pferdegespann. Interessant ist, dass das
Gemälde – es wurde einst als Postkarte vom Wiener „Verlag Postbeamten-Verein“
publiziert – aus einer Reihe seinerzeit überaus beliebter Postkutschenmotive stammt.
Die Doyenne der Posthistorik, die vor einigen Jahren verstorbene Wissenschaftlerin
Dr. Christine Kainz, beschäftigte sich in ihrem Buch „Aus Österreichs Postgeschichte“
mit dem Inbegriff der Post aus früheren Zeiten, der Postkutsche, auf
überaus charmante Weise. Sie schrieb: „Viel besungen und beliebtes Motiv zeitgenössischer
Künstler, weckt die Postkutsche, ‚Urmutter’ des Personenbeförderungsdienstes
der Post, beim Betrachten der meist lieblich beschaulichen Darstellungen
von anno dazumal fast immer nostalgisch romantische Gefühle. Doch gar so lustig,
wie einst der Postillon blies, war das Reisen mit ihr keineswegs – und schon gar
nicht war es als bequem zu bezeichnen. Ganz sicher würden wir, als verwöhnte
Kinder des technischen Fortschritts, heute kaum unsere Urlaubsreise gerne mit
solch einem Vehikel unternehmen, wie es vor 200, 300 Jahren die Reisenden der
Post als unglaublichen Fortschritt doch außerordentlich schätzten.“
Nachdem der Postkutschenverkehr in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts seine
Blütezeit erlebte, verlor er mit dem Einsetzen des Siegeszuges der Eisenbahn in
Österreich im Jahr 1837 immer mehr an Bedeutung – nur jene Fahrtrouten, die von
der Bahn nicht bedient wurden, verblieben den Postkutschen, die in puncto Reisegeschwindigkeit
und Komfort mit dem neuen Beförderungsmittel nicht im Mindesten
konkurrieren konnten. Das endgültige Aus für die Postkutsche, deren Aufgabenbereich
immerhin noch die Zubringerdienste zur Bahn, Fahrten abseits des Schienennetzes,
in abgelegene Täler oder über Passstraßen bis ins 20. Jahrhundert hinein
umfasste, freilich kam, als das Automobil auf den Plan trat. Mit dessen Einführung im
österreichischen Postreisedienst 1907 ging die Postkutschenzeit sodann endgültig zu
Ende.