[{SlideShowNav}]


[{Image src='0625_Postmeister_k.jpg' caption='© Österreichische Post' width='300' class='image_left' alt='Postmeister Lorenz I. Bordognavon Taxis' height='387'}]


!!Postmeister Lorenz I. Bordognavon Taxis

!Sondermarke

Die vorliegende Sondermarke zeigt ein Porträt des Postmeisters Lorenz I. Bordogna
von Taxis (1510–1559), gemalt im Stil des Giovanni Battista Moroni um 1555. Das
Original-Ölgemälde hat eine Größe von 101 x 82,5 cm und stammt aus dem Besitz
von Carlos Tasso de Saxe-Coburgo e Bragança. 2010 wurde das Bild dem Kunsthistorischen
Museum, Sammlungen Schloss Ambras, geschenkt, wo es seit 2012
unter der Inventarnummer PA 1497 einen wertvollen Teil der Dauerausstellung
„Die Post ist da! Postmeisterporträts der Taxis-Bordogna“ darstellt.
Der dazu erschienene Ausstellungskatalog beschreibt die Person Lorenz I. Bordogna
von Taxis wie folgt: Lorenz war der Sohn von Bonus von Bordogna (gest. 1560) und
der Elisabeth von Taxis, einer Schwester von Johann Baptist, Simon und David von
Taxis, den Begründern der neuzeitlichen Post. Die Taxis hatten Bonus 1512 mit der
Leitung der Post in Trient und Neumarkt betraut, die administrativ offiziell dem
Innsbrucker Familienzweig unterstellt war. Das genaue Tätigkeitsprofil des Postmeisters
schrieb 1543 ein Patent des Simon von Taxis fest, mit dem den Bordogna
größere Eigenverantwortung in der Leitung der Geschäfte zugestanden wurde. Das
Schreiben diente auch als Schutz gegenüber der Konkurrenz und widersagte
anderen Kurieren ausdrücklich, im Gebiet von Borgo, Valsugana und Pergine ihre
Dienste anzubieten.

Lorenz erlernte die Ausübung des Postmeisteramtes in der Brüsseler Poststelle und
wirkte ab 1531 in Trient. Zu seinen größten beruflichen Herausforderungen zählte
sicherlich die Abwicklung der Post während des Konzils von Trient (1545–1563), als
es galt, die regelmäßige Korrespondenz zwischen der römischen Kurie, dem päpstlichen
Nuntius im Hl. Römischen Reich und dem Hof der Habsburger in Wien sowie
den Waren- und Personentransfer zu koordinieren. Um die Arbeit logistisch zu
bewältigen, griff man sogar auf familiäre Unterstützung aus Genua, Venedig und
Rom zurück. Zudem wurde zwischen Trient und Rom ein postalischer Sonderkurs
etabliert, der zweimal wöchentlich abging. Dank seines beruflichen Erfolges konnte
Lorenz ein Stadthaus in der Nähe des Castel del Bounconsiglio in Trient und einen
Landsitz bei Povo erwerben. Seinen Söhnen sicherte er durch sein Vermögen und
ihre Etablierung am Innsbrucker Hof ein standesgemäßes Leben.

Das Porträt zeigt Lorenz wohl in seiner Trienter Amtsstube mit seinen Arbeitsutensilien
wie Tintenfass, Federkiel, Brieföffner und Postsiegelstempel. Links oben ist das
Familienwappen der Bordogna von Taxis mit dem einköpfigen Reichsadler, zwei
Dachsen und einer silbernen Kugel angebracht, welches Kaiser Karl V. der Familie
1546 bestätigte.