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[{Image src='0822_Tag der Briefmarke 2013_k.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='350' alt='Briefmarke, Tag der Briefmarke' height='270'}]

!!Tag der Briefmarke 2013

!Sondermarke

Die heurige Sondermarke „Tag der Briefmarke“ – eine Zuschlagsmarke mit dem
Nennwert 2,82 + 1,41 Euro – zeigt in ihrem Motiv die ehemalige Salzkammergut
Lokalbahn; im Hintergrund, einer Kulisse gleich, sieht man die Stadt Salzburg mit
ihrem imposanten Wahrzeichen, der Festung Hohensalzburg auf dem weithin
sichtbaren Mönchsberg. Der Rand des attraktiven Kleinbogens ist indes mit Zeichnungen
verschiedener Triebwagen und Waggons der Salzkammergut Lokalbahn auf
überaus dekorative Weise hübsch verziert.

Die Salzkammergut Lokalbahn (SKGLB), im Volksmund auch Ischlerbahn oder
„Schnackerlbahn“ genannt, verband zwischen 1891 und 1957 als Schmalspurbahn
mit einer Spurweite von 760 mm den Kurort Bad Ischl im Zentrum des Salzkammergutes
mit der Stadt Salzburg. Darüber hinaus war die Marktgemeinde Mondsee über
eine Zweigstrecke bei St. Lorenz an die Hauptstrecke angebunden und der Wallfahrtsort
St. Wolfgang über eine bahneigene Dampfschifffahrtslinie von der Hauptstrecke
aus zu erreichen. Die SKGLB, die im Dampfbetrieb auf einer Streckenlänge
von etwa 67 km jährlich mehr als zwei Millionen Passagiere beförderte, wurde im
Jahre 1957 als erste Bahnstrecke von nennenswerter Länge und überregionaler
Bedeutung in Österreich trotz starker Proteste aus verschiedenen Bevölkerungsteilen
eingestellt; eine bereits projektierte Elektrifizierung wurde nicht mehr realisiert.
Dass die SKGLB eine Schmalspurbahn wurde, war, wenig überraschend, auf das
massive Drängen der damaligen Militärbehörde zurückzuführen, welche die entsprechende
Spurweite der Heeresfeldbahn verlangte. 1917 erfolgte prompt der
Zugriff des Militärs und es mussten fünf Lokomotiven für den Heeresbedarf abgegeben
werden, 1918 sogar noch eine sechste, sodass der Fuhrpark in dieser Zeit
bereits schmerzlich reduziert war. Wenn auch die junge Republik bescheidene
Zuschüsse für den Betrieb gewährte, blieb das „Bähnle“ dennoch viele Jahre lang
Gegenstand wilder Spekulation. Von 1919 bis 1925 war eine bayerische Kapitalgruppe,
danach ein rumänisches Bankenkonsortium und ab 1931 ein englischer
Investor Besitzer der Ischlerbahn – was all jene freilich verband, war ihr mangelndes
Interesse an längst nötigen Ausbauarbeiten.

Die Gründer der Bahn gingen seinerzeit davon aus, dass die romantische Trasse eine
starke Bereicherung des regionalen Fremdenverkehrs darstellen würde. Diese
Rechnung ging zunächst auch auf, führte die Bahn doch durch eine wunderschöne
Landschaft; mehrere Tunnels und teilweise kühne Brücken unterstrichen zudem den
gebirgigen Charakter der Strecke. Einige Zugsunglücke, eine Entgleisung und nicht
zuletzt die zunehmende Motorisierung brachten jedoch im September 1957 das
endgültige Aus für die Salzkammergut Lokalbahn.