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[{Image src='1010_Murtalbahn_m.jpg' class='image_left' height='250' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, 120 Jahre Murtalbahn' width='326'}]

!!!120 Jahre Murtalbahn

!!Sondermarke


Seit 120 Jahren dampft und schnaubt die Murtalbahn entlang der grünen Mur von
Unzmarkt nach Tamsweg. Bereits Kaiser Franz Joseph frequentierte die romantische
Schmalspurbahn, um in Murau Gämsen zu jagen – heute bietet die Murtalbahn neben
modernem und fahrplanmäßigem Personenverkehr auch nostalgische Ausflugsfahrten
und unvergessliche Eindrücke der Obersteiermark und des östlichen Salzburgs.
Im Jahr 1892 wurde der Bau einer Bahnstrecke von Unzmarkt nach Mauterndorf vom
Steiermärkischen Landtag beschlossen – am 27. August 1893 erfolgte der Spatenstich.
In nur etwas mehr als einem Jahr wurde die Murtalbahn errichtet, die zwölf Stationen,
vierzehn Haltestellen und sieben Wasserstationen zur Versorgung der Dampfloks
umfasste. Für die Kommunikation der Züge und Bahnhöfe wurden anstelle der damals
üblichen Morsetelegrafen erstmals Telefone eingesetzt. Die feierliche Eröffnung der
Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 760 Millimetern fand am 8. Oktober 1894 statt.
Zwar verliefen die ersten Jahre nicht so erfolgversprechend wie erhofft, doch schon
bald konnte der Güterverkehr, der hauptsächlich aus Holztransporten bestand,
gesteigert werden. Auch der Privatreiseverkehr nach Murau nahm deutlich zu. Der Erste
Weltkrieg bedeutete einen Einbruch für die Bahn, und auch die Weltwirtschaftskrise
sorgte für Rückschläge. Im Zweiten Weltkrieg stieg der Personenverkehr stark an, die
Murtalbahn blieb von Kriegsschäden weitgehend verschont. In den 1950er-Jahren kam
es zum wirtschaftlichen Aufschwung, und Österreich wurde von einer Motorisierungswelle
erfasst. Dies bedeutete große Konkurrenz für die Bahn, die nun ihrerseits ebenfalls
mit einigen Erneuerungen und Verbesserungen aufwartete: Bis 1967 wurden etwa die
Dampfloks von dieselbetriebenen Zugmaschinen abgelöst. Bereits ein Jahr später
besann man sich allerdings der nostalgischen Dampflokomotiven und bot erste
Bummelfahrten an, die bis heute fixer Bestandteil des Fahrplans sind. 1969 wurden
Amateurlokfahrten eingeführt, die seitdem die Herzen von Eisenbahnfreunden höher
schlagen lassen. Seit Beginn der 1970er-Jahre sorgen die Salonwagen „Murtalbar“
und „Steirerbar“ für das leibliche Wohl der Ausflugsgäste.

1982 musste die Teilstrecke Tamsweg–Mauterndorf zwar aufgegeben werden, die
Einführung innovativer Schmalspurtriebwagen half der Murtalbahn jedoch, sich gegen
den zunehmenden Auto- und Busverkehr durchzusetzen – heute befördert die Murtalbahn
auf ihren 65 Kilometern jährlich rund 430.000 Passagiere.

Die auf der Sondermarke präsentierte Dampflok U 11 wurde 1894 bei der Linzer Firma
„Krauss & Cie“ hergestellt und ist noch immer voll im Einsatz. Die auch „Mauterndorf“
genannte Lokomotive erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und ist im
Besitz der Steiermärkischen Landesbahnen. Die schmalspurigen Dampflokomotiven
des Typs „U“ sind aufgrund der leistungsstarken Kessel und ihrer guten Laufeigenschaften
die am meisten verbreiteten Österreichs.




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