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[{Image src='0920_Paketpostwagen_k.jpg' class='image_left' height='290' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Paketpostwagen' width='443'}]

!!!Paketpostwagen

!Sondermarke

Über 250 Jahre lang besorgten Österreichs Postkutschen nicht nur die Zustellung
von Brief- und Paketsendungen, sondern waren auch wichtiges Personentransportmittel.
Für die heuer ausgegebene Sondermarke, die die im Jahr 2013 begonnene
Serie „Historische Postfahrzeuge“ weiterführt, liefert ein k. k. Paketpostwagen aus
der Zeit um 1830 ein passendes nostalgisches Motiv.

Bereits in der römischen Provinz Noricum war ein Postdienst essenziell, um die
Verbindung zur Hauptstadt Rom zu halten. Ein einheitliches österreichisches Postsystem
wurde erst Jahrhunderte später unter Kaiser Maximilian I. errichtet. Er
beauftragte 1490 die Familie Taxis mit Botenfahrten von Innsbruck ins heutige
Belgien, da Maximilian durch Heirat auch Herzog von Burgund war und sich als
solcher dort mitunter aufhielt. Mitte des 17. Jahrhunderts erhielt die adelige Familie
Paar das Postwesen in einem Großteil der österreichischen Erbländer als Lehen.
1722 stellte Karl VI. die Post unter staatliche Hand, und 1748 führte Maria Theresia
neben der Briefpost schließlich auch eine Fahrpost ein, die – im Gegensatz zu den
berittenen Boten – mittels Kutschen auch sperrige Sendungen sowie Fahrgäste von
Poststation zu Poststation und quer durch die gesamte Monarchie befördern konnte.
Um 1750 entstand ein regelmäßiger Postkutschenverkehr, und um die Jahrhundertwende
wurde das Straßennetz ausgebaut, das in Wien zusammenlief, aber auch
besonderes Augenmerk auf die wichtige Hafen- und Handelsstadt Triest sowie eine
schnelle Überquerung des Brenners legte. Der Postkutschenverkehr erlebte zu dieser
Zeit seine Hochblüte, sodass zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein regelmäßiger
Fahrplan eingerichtet werden konnte.

Die Reise in den beengten Kutschen auf mit Eisen beschlagenen Holzspeichenrädern
war entgegen romantischer Vorstellungen wenig behaglich. Die Fahrgeschwindigkeit
von durchschnittlich acht Stundenkilometern versprach zudem eine eher langwierige
Unternehmung – und doch brachte die Postkutsche einen enormen und wesentlichen
Fortschritt im Reiseverkehr. Die Erfindung der Eisenbahn, die einen neuen Reisekomfort
und eine verkürzte Fahrtdauer mit sich brachte, bedeutete allerdings einen
Einschnitt für die Postkutsche. Ab 1850 entstand mit einem eigenen Postwagen auch
die Bahnpost – die Kutschen wurden aber weiterhin als Zubringer für die Bahn bzw.
für Strecken, die noch nicht an das Schienennetz angeschlossen waren, gebraucht.
Im Jahr 1907 weihte der Generaldirektor der Österreichischen Post- und Telegraphenverwaltung
Friedrich Wagner den ersten Postautobus ein und besiegelte so
das Ende der Postkutschenära. Ganz in Vergessenheit geraten ist die Postkutsche
allerdings bis heute nicht – sie ist Anziehungspunkt in vielen Museen, und auch
nostalgische Postkutschenfahrten erfreuen sich großer Beliebtheit.








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