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[{Image src='1018_Velazquez_m.jpg' class='image_left' height='340' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, !Velázquez – Infantin Margarita Teresa in weißem Kleid' width='265'}]

!!!Velázquez – Infantin Margarita Teresa in weißem Kleid

!!Sondermarke

Es lag eine große Last lag auf diesem fünfjährigen, blondgelockten Mädchen –
gleich ihrem schweren Kleid. Man kann es ihr förmlich an den großen, ernsten Augen
ansehen, dass die Infantin Margarita Teresa von Spanien zum politischen Instrument
wurde. Diego Rodriguez de Silva y Velázquez, der berühmte Barock-Porträtmaler, der
von 1599 bis 1660 lebte und am Hof Philipps IV. von Spanien beschäftigt war, schuf
drei Gemälde der Prinzessin, die durch Heirat mit ihrem Onkel, der gleichzeitig ihr
Cousin war, die Verbindungen zwischen der österreichischen und der spanischen
Linie der Habsburger festigen und etwaige Erbansprüche außerhabsburgischer
Familien hintanhalten sollte.

Das Haus Habsburg war immer schon für sein Talent bekannt, durch Hochzeiten
Macht zu sichern oder auszudehnen. „Kriege führen mögen andere, du, glückliches
Österreich, heirate“, war der Leitsatz. Schon früh wurde Margarita Teresa somit dem
späteren Kaiser Leopold I. versprochen. An ihn wurden die Gemälde von Velázquez
geschickt, damit dieser sich ein Bild von der Entwicklung seiner Braut machen
konnte. Porträts für anzubahnende Hochzeiten zu versenden, war zu dieser Zeit sehr
üblich. Daher gibt es viele Kinderporträts berühmter Künstler, wollten die Herrscher
ihre Nachkommen doch möglichst kunstvoll und in den prächtigsten Gewändern
porträtiert wissen. Margarita Teresa wurde 1651 geboren und war der Augapfel ihres
Vaters Philipp IV. von Spanien. Sie wurde von ihrem Vater „meine Freude“ genannt.
Dessen erste Ehe hatte keinen Thronfolger hervorgebracht, weshalb er seine Nichte
Maria Anna, eine 30 Jahre jüngere österreichische Erzherzogin, heiratete. Von der
engen Verwandtschaft erhoffte man sich Kindersegen – die Folge solcher Inzucht
waren in Wahrheit aber kränkliche Nachkommen. Margarita Teresas Geschwister
starben alle im Kindesalter, bis auf Karl, an dem die Hoffnung für das Weltreich hing.
1666 heiratete Margarita Teresa ihren Onkel, den sie auch weiterhin so nannte und
der seit 1658 Kaiser von Österreich war.

Das Motiv dieser Briefmarke, das Gemälde „Infantin Margarita Teresa in weißem
Kleid“, entstand um 1656, als Margarita Teresa fünf Jahre alt war. Es gehört zur
Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums. Zudem schuf Velázquez unter
anderem Porträts von ihr im rosa und im blauen Kleid sowie das berühmte Familienabbild
„Las Meninas“, das zu den Highlights des Museo del Prado in Madrid gehört.
Das weiße Kleid auf dem Porträt der Infantin ist horizontal ausladend und mit
roten Rosetten und schwarzer Spitze dekoriert, ihre Haare sind mit einer Schleife
zusammengebunden,
die Hände liegen grazil auf dem Kleid. Margarita Teresa war
ein zartes Wesen. Nach der Hochzeit im Alter von 15 Jahren gebar sie sechs Kinder,
von denen lediglich die Tochter Maria Antonie das Erwachsenenalter erreichen sollte.
Die vielen Schwangerschaften dürften Margarita Teresa so sehr geschwächt haben,
dass sie im Alter von nur 21 Jahren starb. Die Infantin wurde in der Kapuzinergruft
beigesetzt.



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