[{SlideShowNav}]

[{Image src='0516_Waldschnepfe_small.jpg' class='image_left' height='230' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Waldschnepfe' width='332'}]

!!!Waldschnepfe

!!Sondermarke

Der kleine gedrungene Waldvogel ist dank seiner perfekten Tarnung und seines
scheuen Wesens tagsüber fast unsichtbar, erst in der Dämmerung wagt sich der
Einzelgänger aus seinem Versteck, um sich auf Nahrungs- oder Partnersuche zu
begeben. Die neue Sondermarke aus der Serie „Wildtiere und Jagd“ ist der Waldschnepfe
gewidmet, die sich oft erst durch ihren markanten Balzruf zu erkennen gibt.

Die Waldschnepfe (wissenschaftlich Scolopax rusticola) ist mit 35 Zentimetern etwa
taubengroß, ihr auffallendstes Merkmal ist der lange Schnabel, der auf die nächtliche
Futtersuche spezialisiert ist: Mit seinem beweglichen Ende erlaubt er der Schnepfe,
auch ohne Sicht der feuchten Walderde Würmer, Larven und Insekten zu entlocken
– pflanzliche Kost kommt nur im Notfall in Frage. Ihre großen dunklen Augen sind am
rundlichen Kopf so weit hinten positioniert, dass sie ihr ein Blickfeld von 360°
ermöglichen, das dichte bräunliche Federkleid der Waldschnepfe ist mit dunklen
Flecken, Streifen und Zacken geschmückt. Männchen und Weibchen tragen die
gleiche raffinierte Färbung: drückt sich die Waldschnepfe an den Waldboden, ist sie
mit freiem Auge kaum auszumachen – am ehesten ist sie auf ihrem Balzflug durch die
Baumwipfel zu beobachten. Die Balz, auch „Schnepfenstrich“ genannt, beginnt im
Frühjahr, in der Dämmerung ziehen die Hähne ihre Kreise über Waldlichtungen und
Waldränder und stoßen ihr typisches „Quorren“ und „Puitzen“ aus. Werden sie von
einer Henne erhört, lassen sie sich wie ein Stein auf den Boden fallen, wo sich beide
aufgeplustert begrüßen. Nach der Paarung zieht das Männchen weiter, das Weibchen
übernimmt die Brut und die Jungenaufzucht, die allerdings nur etwa vier Wochen
dauert. In dieser Zeit beschützt sie ihre Jungen äußerst effektiv, in Notsituationen
kann sie ihre Küken sogar bis zu 100 Meter weit im Flug transportieren.

Das Verbreitungsgebiet der Waldschnepfe erstreckt sich von Westeuropa bis nach
Japan; in Österreich findet man sie vor allem in den Fichten-Tannen-Buchenwäldern
des Alpenraums und der Böhmischen Masse. Je nach geografischer Lage ist sie ein
Zug- oder Standvogel: Während sie in Österreich nur äußerst selten überwintert,
verweilt sie auf großen Teilen der Britischen Inseln, in Belgien oder den Niederlanden
das ganze Jahr. Die südlichen Gebiete dienen der Schnepfe als Winterdomizil. Die
Bejagung der Waldschnepfe ist in Österreich gestattet, doch nur außerhalb der Balz-,
Brut-, Nist- und Aufzuchtzeiten. Die große Herausforderung für den Jäger besteht
wohl im Aufspüren des gut verborgenen Vogels.

Das Markenmotiv zeigt einen männlichen und einen weiblichen Vogel, entworfen
wurde die Sondermarke von der Künstlerin Kirsten Lubach.








[{Metadata Suchbegriff=' ' Kontrolle='Nein'}]