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[{Image src='1114_Weihnachten_2014_KrumauerMadonna_k.jpg' class='image_left' height='330' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Weihnachten 2014 – Krumauer Madonna' width='216'}]



!!!Weihnachten 2014 – Krumauer Madonna


!!Sondermarke




Einen sehr sanften Blick schenkt die „Krumauer Madonna“ ihrem Jesuskind.
Die spätgotische Statue aus Kalksandstein, die Teil der Kunstkammer des Kunsthistorischen
Museums in Wien ist, ist eines der berühmtesten erhaltenen Beispiele
der „Schönen Madonnen“ und ein wunderbares weihnachtliches Briefmarkenmotiv.
„Schöne Madonnen“ nennt man jene Darstellungen der Gottesmutter, wie sie in der
Kunst des späten 14. Jahrhunderts üblich wurden. Dabei ist Maria mit mädchenhafter
Anmut und ganz besonderem Liebreiz dargestellt. Die „Schönen Madonnen“
haben auch einen spezifischen Gefühlsausdruck gemeinsam. Das idealisierte Bild der
Himmelskönigin wird dabei mit dem Bild einer liebenden Mutter vereint, zusätzlich
folgt die Darstellung einer genauen Naturbeobachtung. Die sogenannte „Krumauer
Madonna“ blickt mit geneigtem Kopf auf ihr Baby, das sie so fest im Arm hält, dass
sich die Finger in der Haut des Kindes abzeichnen. Das Kind wirkt besonders
lebendig, die Mutter lächelt milde. Die heilige Maria trägt ein üppiges Gewand, die
Farbe ist mit den Jahren jedoch verloren gegangen. Es dürfte ein weißes Kleid mit
blauer Innenseite und vergoldeten Säumen gewesen sein. Einzig die Vergoldung der
Haare blieb erhalten. Mit seinen langgezogenen Falten und den seitlichen Faltenkaskaden
ist auch die Gewandung der Krumauer Madonna typisch für eine „Schöne Madonna“, die Sanftmut ist förmlich in das Kleid übertragen worden, das auch sehr
majestätisch wirkt. Die Krumauer Madonna ist 110 Zentimeter hoch und wurde wohl
um 1390 oder 1400 hergestellt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Statue in
der südböhmischen Stadt Krumau (Český Krumlov) gefunden, daher stammt der
heute verwendete Name. Möglicherweise gehörte sie dem Zisterzienserstift Goldenkron,
das sechs Kilometer außerhalb von Český Krumlov liegt. Nicht nur die Farbe
des Gewandes ging verloren: Der Oberteil der Krone der heiligen Maria dürfte
entfernt worden sein, zudem sind Teile des Kopfschleiers nicht mehr vorhanden.
Beim Jesuskind fehlen überhaupt der linke Arm, das linke Bein und die rechte Hand,
die, wie Experten annehmen, einen Apfel hielt. Bei gotischen Figuren ist es typisch,
dass das Jesuskind den Reichsapfel hält und dass der Körper der Maria in S-Haltung
dargestellt ist und der Kopf zur Seite geneigt wird.

Die Krumauer Madonna dürfte im Umfeld des Prager Hofes unter Kaiser Karl IV.
entstanden sein, der als Zentrum für Kultur galt. Die Statue wurde beispielgebend für
viele weitere Madonnenstatuen. Dass von dem unbekannten Meister, der sie schuf,
jedoch zahlreiche „Schöne Madonnen“ stammen und dass er weit reiste, da diese an
den unterschiedlichsten Orten hergestellt wurden, wird heute unter Kunstwissenschaftern
nicht mehr angenommen.
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