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[{Image src='0509_Europa2014_Zither_small.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Europa 2014 - Zither' height='300' width='232'}]

!!!Europa 2014 - Internationale Musikinstrumente - "Zither"

!!Sondermarke

Wie jedes Jahr wird von der Vereinigung der europäischen Postgesellschaften
Posteurop ein gemeinsames Markenthema auserwählt, heuer zieren nationale
Musikinstrumente die Europamarken. Die Österreichische Post hat sich für die Zither
entschieden, ein Instrument, das zwar für alpenländische Tradition steht, aber schon
längst auch den Einzug in moderne Ensembles gefunden hat.

Die Zither gehört zu den Zupfinstrumenten und wird am Tisch liegend gespielt. Die
fünf Melodiesaiten sind über ein Griffbrett gespannt, sie werden mit der linken Hand
gegriffen und mit einem Metallring am Daumen der rechten Hand angeschlagen. Die
bis zu 37 Freisaiten werden mit den übrigen Fingern der rechten Hand gespielt und
begleiten die Melodie.

Die Zither in ihrer heutigen Form existiert erst seit dem 19. Jahrhundert. Hölzerne
Resonanzkörper, über die Saiten gespannt werden, gab es jedoch schon in der
Antike – sie wurden in vielen verschiedenen Kulturen gebaut und gespielt. Bereits im
7. Jahrhundert vor Christus musizierten die Griechen mit der „Kithara“, in der Bibel
wird die Zither ebenfalls oft erwähnt und auch in Asien hatte sie viele regionale
Urverwandte.

Der Vorgänger der alpenländischen Zither ist jedoch das mittelalterliche Scheitholz,
das erstmals im 16. Jahrhundert beschrieben wurde. Die Erfolgsgeschichte des
Saiteninstruments begann um 1820 mit dem Wiener Johann Petzmayer, der die
Zither weiterentwickelte und salonfähig machte. Bürgertum, Adel und sogar der
Kaiser begeisterten sich für das Instrument, das dem Hang zur Folklore in der
Biedermeierzeit durchaus entsprach. Petzmayer wurde auch an den bayrischen Hof
eingeladen, wo er Herzog Maximilian das Zitherspiel beibrachte, seine Tochter Sisi –
die spätere Kaiserin Elisabeth – brachte es schließlich an den Wiener Hof. In der
Folge entstanden zahlreiche Zitherschulen, das Instrument erfuhr viele bauliche
Veränderungen und wurde weltweit exportiert. Der bayrische Instrumentenbauer Max
Amberger schuf 1862 die erste Konzertzither, von den unterschiedlichen Besaitungsarten
setzten sich zwei durch: die heute vorherrschende Münchner Stimmung und
die abweichende Wiener Stimmung, in der das weltberühmte Harry-Lime-Thema des
Films „Der dritte Mann“ komponiert wurde. Heute gilt die Zither nicht mehr als reines
Volksmusikinstrument. Vor allem seit den 1960er-Jahren wird sie zunehmend auch in
zeitgenössischer Musik wie Jazz, Blues und Weltmusik, aber auch im Pop und Rock
eingesetzt.

Das Motiv der Marke wurde von der Grafikerin Silvia Moucka entworfen, die schon
zahlreiche Briefmarken für die Österreichische Post gestaltete. Gezeigt wird eine
alpenländische Konzertzither in der traditionellen Salzburger Form – die heute am
häufigsten gebaute und verwendete Zitherart.








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