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[{Image src='0922_Kiesler_m.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, 125. Geburtstag Friedrich Kiesler' height='290' width='355'}]

!!!125. Geburtstag Friedrich Kiesler

!!Sondermarke

2015 jährt sich [Friedrich Kieslers|Biographien/Kiesler,_Friedrich] Geburtstag zum 125. Mal: Am 22. September 1890
wurde der österreichisch-amerikanische Architekt, Designer, Maler und Bühnenbildner
in eine jüdische Familie in Czernowitz geboren. Zeitgenössische Architekten und
Künstler sehen in diesem Visionär bis heute ein wichtiges Vorbild, vor allem wegen
der Vielseitigkeit seines Werkes und der interdisziplinären Arbeitsweise.

Kieslers theoretisches Fundament entspringt dem Wien kurz nach 1900, als Vorbilder
nannte er Otto Wagner, Adolf Loos und Josef Hoffmann. Seine Studien an der
Technischen Hochschule und Akademie der bildenden Künste brach er ohne Abschluss
ab. Als Architekt hatte der kompromisslose Kiesler kein Glück, wenige Entwürfe wurden
tatsächlich realisiert. Als er einmal als „der größte nichtbauende Architekt unserer Zeit“
bezeichnet wurde, erwiderte er, dies sei ihm lieber, als zu den „vielbauenden Nicht-Architekten“
zu gehören. Große Erfolge hatte er hingegen mit Ausstellungsgestaltungen
und Bühnenbildern. Durch avancierte Kulissen in Berlin, die Organisation einer Theatertechnik-
Ausstellung in Wien und die Gestaltung der Theatersektion auf der Kunstgewerbeschau
1925 in Paris stieg er zur Leitfigur der europäischen Avantgarde auf.
1926 ging Kiesler nach New York, wo er die International Theatre Exposition mitorganisierte
und für das Kaufhaus Saks in der Fifth Avenue Schaufenster gestaltete.

Er entwarf Möbelstücke, zahlreiche Bühnenbilder und ein Kino. Für Peggy Guggenheims
Kunstsammlung baute er ein wegweisendes Galerien-Museum (Art of This
Century), mit den Surrealisten gestaltete er 1947 eine Ausstellung in Paris. Als Maler
und Bildhauer schuf er orchestrierte Ensembles (Galaxies) – zum Teil sogar mit Lichtund
Klangeffekten. Viele Jahre kämpfte er um die Realisierung seiner Vision eines
Endless House. Dieses Einfamilienhaus mit Schalenkonstruktion hätte das antike
Bauprinzip von „Tragen und Lasten“ völlig in Frage gestellt. Sein kreatives Schaffen
begleitete Kiesler stets auch mit theoretischen Texten.

Wegweisend sollte Friedrich Kieslers Spätwerk The Shrine of the Book in Jerusalem
werden, das einzige realisierte größere Bauwerk des Künstler-Architekten. Oberirdisch
stehen sich eine weiße Kuppel und eine schwarze Steinmauer symbolhaft gegenüber,
unterirdisch befindet sich eine der eindrucksvollsten Präsentationen im Museumskontext.
Dieses Gebäude, das antike Schriftrollen des Alten Testaments aufbewahrt,
gilt als Hauptattraktion des Israel-Museums und ziert auch die Sondermarke der
Österreichischen Post.

Nach Österreich kehrte Kiesler nie zurück, er verstarb 1965 in New York. Doch sein
Nachlass fand den Weg nach Wien, die Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung
verwaltet mehr als 18.000 Dokumente, darunter Architekturpläne,
Handschriften, Fotografien, Zeichnungen und Teile seiner Bibliothek. Seit 1998 wird
zudem alle zwei Jahre der Österreichische Friedrich Kiesler-Preis für Architektur und
Kunst verliehen.








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