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[{Image src='0919_GregorSchmoll_m.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Gregor Schmoll' height='390' width='304'}]

!!!Gregor Schmoll


!!Sondermarke


Aus der Serie „Fotokunst Österreich“ zeigt diese Sondermarke das Motiv „Vexations“
von Gregor Schmoll, der gerne als „Monsieur Surrealist“ der heimischen Gegenwartskunst
bezeichnet wird. Der 1970 in Bruck an der Mur geborene Künstler, der
an der Akademie der bildenden Künste bei Michelangelo Pistoletto und Heimo
Zobernig studierte, lässt in seinen Arbeiten Realität und Imaginäres verschwimmen.
Scheinbar Alltägliches wird in seinen Fotografien in surreale und absurde Zusammenhänge
gesetzt – so sieht man etwa erst auf den zweiten Blick das Gesicht in der
Kontur einer Vase. Bezüge zur Psychoanalyse, zur Philosophie, zur Literatur und
zum Film sind keine Seltenheit bei Schmoll.

Wie so oft ist seine Kunst nicht leicht in Worte zu fassen. Schmoll selbst sagt, es
gehe ihm darum, Abwegiges, Verborgenes und Geheimnisvolles zu ergründen. Dies
führe er auf ein Erlebnis in seiner Kindheit zurück, da für ihn bereits im Alter von neun
Jahren Bilder ihre Unschuld verloren, wie er es ausdrückt. Er sah in der Londoner
Tate Gallery Salvador Dalís Gemälde „Die Metamorphose des Narziss“. Seither
beschäftigt ihn die Frage, was Schein ist und was Wirklichkeit. Dabei bedient er sich
jenes Mediums, dem die größte Objektivität zugeschrieben wird: der Fotografie.
Aus Fotos und skulpturalen Arbeiten lässt er oft aufwendig inszenierte Gesamtinstallationen
entstehen. Dabei ist ihm auch die Frage sehr wichtig, was unseren
Blick auf Kunstwerke bestimmt: Inwiefern ist es bereits Gesehenes, bereits aus der
Kunstgeschichte Bekanntes, das unsere Sicht beeinflusst? In Schmolls Arbeiten
findet der Betrachter daher Zitate. Schmoll inszenierte sich schon als Fantômas oder
Pygmalion – und möchte durch das Aufgreifen bekannter Sujets mit ebendiesen
brechen. Dabei geht es ihm darum, darauf hinzuweisen, wie sehr wir von unserem
kollektiven kulturellen Bildgedächtnis vorgeprägt sind. So wird das Ansehen seiner
Arbeiten teilweise zum erbaulichen Kunstgeschichte-Zitateraten, allerdings auf stark
verfremdete Art und Weise, da sich bei Schmoll selbst eine Baustelle vor seinem
Fenster auf Werke des Kunstkanons beziehen kann.

Auch fragt er, wie sehr überlieferte Bilder die Wahrnehmung des Ich prägen. Expertin
Stephanie Damianitsch, die mit ihm gemeinsam 2014 in der Kunsthalle Krems die
bisher größte zu seinem OEuvre veranstaltete Einzelausstellung in Österreich gestaltet
hat, formuliert: „Indem er in seiner Arbeit auf Bilder aus dem Reservoir des kulturellen
Bildgedächtnisses zurückgreift, die er in scheinbar alltäglichen oder absurden
Szenerien verortet, gelingt es ihm eindrucksvoll, die bildhafte Konstruiertheit von
Realität vor Augen zu führen.“ Außer in Krems hat Schmoll bereits in Berlin, Graz,
Zürich, Salzburg und Wien ausgestellt sowie den Viktor-Fogarassy-Preis, das
Staatsstipendium für künstlerische Fotografie, den Foto-Förderpreis der Stadt Graz
und weitere Auszeichnungen und Stipendien erhalten.





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