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[{Image src='0213_Graphitmine_Hardtmuth_KB_k.jpg' width='400' class='image_left' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Keramische Graphitmine – Joseph Hardtmuth' height='289'}]

!!!Keramische Graphitmine – Joseph Hardtmuth

!!Sondermarke

Er war Baumeister, Architekt und Erfinder und schaffte den Sprung vom armen
Maurergesellen zum wohlhabenden und geehrten Mann – die Österreichische Post
widmet Joseph Hardtmuth und einer seiner größten Errungenschaften eine Sondermarke
als Fortsetzung der Reihe „Österreichische Erfindungen“.

Joseph Hardtmuth wurde am 13. Februar 1758 im niederösterreichischen Asparn
an der Zaya geboren. Bei seinem Onkel erlernte er das Maurerhandwerk und
beschäftigte sich schon als Jugendlicher nach vollbrachter Arbeit mit Architektur
und technischen Zeichnungen. Als er mit seinem Onkel nach Wien zog, ließen große
Aufträge nicht lange auf sich warten. Er wurde Baudirektor und Architekt der Fürstenfamilie
Liechtenstein, und auch sein erfinderischer Geist zeigte sich – Ende des
18. Jahrhunderts entwickelte er unter anderem das „Wiener Steingut“, das wesentlich
billiger als Porzellan war, er konstruierte eine Presse, mit der Ziegel ohne Verwendung
von Brennstoffen hergestellt werden konnten, und erfand einen künstlichen
Bimsstein und eine elastische Schiefertafel, die mit Wasser wieder gelöscht werden
konnte. Er verstand es, mit seinen praktischen Erfindungen auch geschäftlichen
Erfolg zu erzielen und unterstützte Künstler wie Wolfgang Amadeus Mozart oder
Franz Schubert. Joseph Hardtmuth starb am 23. Mai 1816 an Wassersucht.

Die Idee zu seiner größten Erfindung entstand aus einer Notwendigkeit: Für ihn als
Architekt und Erfinder zählte der Bleistift zu seinem wichtigsten Werkzeug – gute
Bleistifte waren jedoch teuer und mussten aus England importiert werden. Für die
herkömmliche Herstellung einer Bleistiftmine musste Graphit zerkleinert, mehrmals
gesiebt, mit Schwefel oder Antimon versetzt, geschmolzen, gekühlt und zugeschnitten
werden. Das Resultat war oft brüchig und unzulänglich. Hardtmuth vermengte
den Graphit mit einem plastischen Ton und formte daraus maschinell gleichmäßige
Minen, die anschließend gebrannt wurden. Durch unterschiedliche Mischverhältnisse
und Brenndauer konnte er schon damals Bleistifte mit verschiedenen Härtegraden
herstellen. Er gründete eine Bleistiftfabrik in Wien und verwendete für die Produktion
ausschließlich einheimische Rohstoffe. Das Familienunternehmen florierte, bald
wurden die Wiener Bleistifte europaweit exportiert. Nach dem Ableben von Joseph
Hardtmuth übernahmen seine Söhne Ludwig und Carl den Betrieb, sein Enkel Franz
von Hardtmuth kreierte den berühmten „Koh-i-Noor“-Stift, der in 17, später sogar
19 verschiedenen Härten angeboten wurde und nach dem persischen Diamanten
„Koh-i-Noor“ benannt ist. 1848 wurde die Produktion ins böhmische Budweis verlegt
und die Produktpalette laufend erweitert. Heute gehört das mittlerweile tschechische
Unternehmen „Koh-i-Noor Hardtmuth“ zu den ältesten Bleistiftherstellern weltweit
und steht für erstklassige Schreib- und Künstlerwaren.

Das Markenmotiv der Sondermarke zeigt den großen österreichischen Erfinder und
den in seinem Unternehmen entwickelten Koh-i-Noor-Bleistift, dessen Name auf
Persisch „Berg des Lichtes“ bedeutet.