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[{Image src='1021_Tintoretto_m.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Tintoretto – Susanna im Bade' width='350' height='294'}]


!!!Tintoretto – Susanna im Bade

!!Sondermarke

Als Sondermarke aus der Serie „Alte Meister“ präsentiert die Österreichische Post
dieses berühmte Gemälde des venezianischen Malers Tintoretto, das die biblische
Szene der Susanna im Bade zeigt.

Jacopo Robusto (1519–1594), genannt Tintoretto, war ein italienischer Maler aus
Venedig. Der Name Tintoretto, der „kleine Färber“, bezieht sich auf den Beruf seines
Vaters als Färber. Neue Forschungen weisen ihm auch den Familiennamen Comin zu.
Er zeigte schon früh großes künstlerisches Talent und entwickelte dieses selbständig
weiter. Von den großen Malern seiner Zeit ließ er sich inspirieren: „Von Michelangelo
die Zeichnung, von Tizian die Farbe“ soll sein Wahlspruch gewesen sein. Sein
eigener Stil unterschied sich jedoch deutlich von seinen Vorbildern – Tintoretto wurde
zu einem der bedeutendsten Vertreter des Manierismus. Seine Bilder sind von großer
Bewegung, die Perspektiven oft ungewöhnlich und die hell-dunkel-Kontraste sehr
stark. Er arbeitete rasch und oft wie besessen, seine Bilder wirken dramatisch und
fast schon überladen mit Details, vor allem das Licht spielt dabei eine bedeutende
Rolle, es wirkt dynamisch und unruhig. Es ging ihm weniger um die wirklichkeitsgetreue
Wiedergabe, sondern um die Darstellung einer Szene wie auf einer Bühne.

Tintoretto schuf eine Vielzahl von Werken, die in zahlreichen Kirchen und Palazzi in
Venedig zu sehen sind. Unter anderem stattete er die „Scuola di San Rocco“, eine
einflussreiche Bruderschaft in der Republik Venedig, mit einem mehr als 50 Werke
umfassenden Bilderzyklus aus.

Die biblische Geschichte über die junge Susanna, die gerade ein Bad nimmt, war bei
Künstlern von jeher sehr beliebt, weil diese einen legitimen Anlass bot, die weibliche
Nacktheit unverhüllt darzustellen. Neben Malern wie Tintoretto, Rembrandt und
Rubens haben sich auch Bildhauer, Komponisten und Schriftsteller mit diesem Motiv
befasst. Auf dem Ölgemälde sind an den beiden Seiten der Rosenwand die beiden
alten Männer zu sehen, die die junge Frau verführen wollen. Als sie sich dagegen
wehrt, wird sie des Ehebruchs bezichtigt, verhaftet und zum Tode verurteilt. Dem
biblischen Propheten Daniel gelingt es jedoch, die beiden Männer der Lüge zu
überführen und so Susanna zu retten. In Tintorettos Bearbeitung des Themas hat das
Licht wiederum große Bedeutung, indem es durch den starken Hell-Dunkel-Kontrast
den Blick auf den nackten Körper der Frau zieht und damit auch den Betrachter des
Bildes zum Voyeur macht. Auffällig sind auch die unnatürlich wirkenden Proportionen
der Figuren sowie die ausgeklügelte Tier- und Farbsymbolik, die die moralische
Unschuld Susannas unterstreichen soll.

Das großformatige Ölgemälde „Susanna im Bade“ stammt aus der Zeit um
1555/1556 und ist in der Gemäldegalerie im Kunsthistorischen Museum in Wien
ausgestellt.






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