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Österreich dankt – stille Helden – Rettung der Kunstschätze#

Sondermarke#

Briefmarke, Österreich dankt – stille Helden – Rettung der Kunstschätze
© Österreichische Post

Nicht nur Österreich, sondern die ganze Welt dankt: In den letzten Kriegstagen im Frühjahr 1945 wurden in einer dramatischen Rettungsaktion wertvolle Kunstschätze, die in den Stollen des Salzbergwerks Altaussee eingelagert waren, von couragierten Zivilisten vor der Vernichtung bewahrt. Den Bergleuten und allen, die damals ihr Leben riskierten, dankt die Österreichische Post mit dieser Sonderbriefmarke, die die Bergung von Michelangelos Brügger Madonna zeigt.

Von 1943 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ließ Adolf Hitler Gemälde, Plastiken und andere Kunstwerke, die das NS-Regime auf unterschiedliche Arten in seinen Besitz gebracht hatte, in den sicheren und verborgenen Stollen des Bergwerks einlagern. Ein Teil dieser Kunstschätze war für das Führermuseum, das Hitler in Linz errichten wollte, vorgesehen. Nicht nur aus Österreich, sondern aus vielen weiteren europäischen Ländern stammten die Werke – viele davon aus beschlagnahmten jüdischen Kunstsammlungen oder von Zwangsverkäufen, andere schlichtweg aus Beutezügen in besetzten Gebieten.

Weltberühmte Gemälde von Künstlern wie Vermeer, Rembrandt, Tizian, Raffael, da Vinci, Rubens oder Brueghel wurden in leerstehenden Bergwerksstollen in einfachen Regalen gelagert, oft nur notdürftig in Decken eingehüllt, da Verpackungsmaterial rar war. Eines der wertvollsten Stücke war die Brügger Madonna von Michelangelo, eine Marmorskulptur, die NS-Truppen aus der Brügger Liebfrauenkirche mitgenommen hatten – sie war ebenfalls für das Führermuseum vorgesehen. Der Genter Altar aus dem 15. Jahrhundert von Jan van Eyck ist ein anderes berühmtes Kunstwerk, das geraubt und in den Stollen eingelagert wurde. Deutschland hatte nach dem Ersten Weltkrieg einige Tafeln des Altars, die es legal erworben hatte, an Belgien restituieren müssen; mit dieser „Rückholung“ wollte Hitler diese Schmach wiedergutmachen. In der Endphase des Kriegs im April 1945, als eine Niederlage bereits absehbar war, fasste der Gauleiter von Oberdonau August Eigruber den Entschluss, unter allen Umständen zu vermeiden, dass die Kunstschätze in die Hände der Siegermächte fielen. Dazu ließ er acht Fliegerbomben zu je 500 Kilogramm in die Stollen bringen, um durch eine Sprengung alle Kunstwerke zu vernichten. Dieser Plan sorgte für Entsetzen – bei Kunstexperten wie auch bei den Bergleuten, die um ihr Bergwerk und ihre Existenz bangten. Mit Deckung des SS-Funktionärs Kaltenbrunner gelang es den Bergmännern, die Bomben aus den Stollen zu schaffen und die Stolleneingänge durch Sprengen zu verschließen. Die US-amerikanischen „Monument Men“, eine Spezialeinheit zur Rettung von Nazi-Raubkunst, konnten schließlich die Kunstwerke bergen, die dann an ihre jeweiligen Eigentümer zurückgegeben wurden – diese Geschichte wurde kürzlich von George Clooney sogar in einem Hollywoodfilm verewigt.

Auch wenn sich heute nicht mehr genau feststellen lässt, wem die Rettung wirklich zu verdanken ist – in einer Festveranstaltung in Altaussee wird der mutigen Bergleute und ihrer Helfer gedacht, die diese wertvollen Kulturgüter vor der sicheren Zerstörung bewahrt haben.