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!!!Österreich dankt – stille Helden – Rettung der Kunstschätze

!!Sondermarke

[{Image src='1012_StilleHelden_k.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='350' alt='Briefmarke, Österreich dankt – stille Helden – Rettung der Kunstschätze' height='284'}]

Nicht nur Österreich, sondern die ganze Welt dankt: In den letzten Kriegstagen im
Frühjahr 1945 wurden in einer dramatischen Rettungsaktion wertvolle Kunstschätze,
die in den Stollen des Salzbergwerks Altaussee eingelagert waren, von couragierten
Zivilisten vor der Vernichtung bewahrt. Den Bergleuten und allen, die damals ihr
Leben riskierten, dankt die Österreichische Post mit dieser Sonderbriefmarke, die
die Bergung von Michelangelos Brügger Madonna zeigt.

Von 1943 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ließ Adolf Hitler Gemälde, Plastiken
und andere Kunstwerke, die das NS-Regime auf unterschiedliche Arten in seinen
Besitz gebracht hatte, in den sicheren und verborgenen Stollen des Bergwerks
einlagern. Ein Teil dieser Kunstschätze war für das Führermuseum, das Hitler in Linz
errichten wollte, vorgesehen. Nicht nur aus Österreich, sondern aus vielen weiteren
europäischen Ländern stammten die Werke – viele davon aus beschlagnahmten
jüdischen Kunstsammlungen oder von Zwangsverkäufen, andere schlichtweg aus
Beutezügen in besetzten Gebieten.

Weltberühmte Gemälde von Künstlern wie Vermeer, Rembrandt, Tizian, Raffael, da
Vinci, Rubens oder Brueghel wurden in leerstehenden Bergwerksstollen in einfachen
Regalen gelagert, oft nur notdürftig in Decken eingehüllt, da Verpackungsmaterial rar
war. Eines der wertvollsten Stücke war die Brügger Madonna von Michelangelo, eine
Marmorskulptur, die NS-Truppen aus der Brügger Liebfrauenkirche mitgenommen
hatten – sie war ebenfalls für das Führermuseum vorgesehen. Der Genter Altar aus
dem 15. Jahrhundert von Jan van Eyck ist ein anderes berühmtes Kunstwerk, das
geraubt und in den Stollen eingelagert wurde. Deutschland hatte nach dem Ersten
Weltkrieg einige Tafeln des Altars, die es legal erworben hatte, an Belgien restituieren
müssen; mit dieser „Rückholung“ wollte Hitler diese Schmach wiedergutmachen.
In der Endphase des Kriegs im April 1945, als eine Niederlage bereits absehbar war,
fasste der Gauleiter von Oberdonau August Eigruber den Entschluss, unter allen
Umständen zu vermeiden, dass die Kunstschätze in die Hände der Siegermächte
fielen. Dazu ließ er acht Fliegerbomben zu je 500 Kilogramm in die Stollen bringen,
um durch eine Sprengung alle Kunstwerke zu vernichten. Dieser Plan sorgte für
Entsetzen – bei Kunstexperten wie auch bei den Bergleuten, die um ihr Bergwerk
und ihre Existenz bangten. Mit Deckung des SS-Funktionärs Kaltenbrunner gelang es
den Bergmännern, die Bomben aus den Stollen zu schaffen und die Stolleneingänge
durch Sprengen zu verschließen. Die US-amerikanischen „Monument Men“, eine
Spezialeinheit zur Rettung von Nazi-Raubkunst, konnten schließlich die Kunstwerke
bergen, die dann an ihre jeweiligen Eigentümer zurückgegeben wurden – diese
Geschichte wurde kürzlich von George Clooney sogar in einem Hollywoodfilm
verewigt.

Auch wenn sich heute nicht mehr genau feststellen lässt, wem die Rettung wirklich
zu verdanken ist – in einer Festveranstaltung in Altaussee wird der mutigen Bergleute
und ihrer Helfer gedacht, die diese wertvollen Kulturgüter vor der sicheren Zerstörung
bewahrt haben.










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