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175. Geburtstag Otto Wagner#

Sondermarke#

Briefmarke, 175. Geburtstag Otto Wagner
© Österreichische Post

Ob das Postsparkassengebäude, die Kirche am Steinhof, der Pavillon am Karlsplatz oder seine Bauten für die Wiener Stadtbahn – Otto Wagner ist bis heute vielfach im Wiener Stadtbild präsent. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Jugendstils in Österreich und Urvater der Neuen Sachlichkeit. Sein Geburtstag jährt sich 2016 zum 175. Mal, und die Österreichische Post feiert dieses Jubiläum mit einer Sondermarke. Das Markenmotiv zeigt eines der berühmtesten Werke Otto Wagners, das 1904 bis 1912 errichtete k. k. Postsparkassengebäude, das zu den bedeutendsten Jugendstilbauten der Stadt zählt.

Otto Wagner, der zu einem der herausragendsten Wegbereiter der frühen Moderne und zu einem der prägendsten Architekten seiner Zeit wurde, stammte aus einer wohlhabenden Familie. Am 13. Juli 1841 geboren, war für ihn eine Karriere als Jurist vorgesehen, doch bereits mit 16 Jahren begann er ein Architekturstudium am Polytechnikum in Wien, der heutigen TU, und in Berlin sowie später an der Akademie der bildenden Künste. Sein Handwerk lernte er zusätzlich als Bauführer für bedeutende Ringstraßenarchitekten wie Theophil Hansen und Ludwig Förster, daneben konnte er aber auch schon eigene Projekte umsetzen.

Wagner errichtete in den 1870er- und 1880er-Jahren eine Reihe von Villen und Mietshäusern, auch an Wettbewerben für bedeutende Projekte nahm er teil. Seinen endgültigen Durchbruch verdankte er seinem Plan für die Generalregulierung für Wien, eine umfassende Stadtplanung. Ab diesem Zeitpunkt kam ihm eine Schlüsselrolle beim Ausbau der städtischen Infrastruktur zu. Er wurde in die Kommission zur Errichtung der Wiener Stadtbahn und zur Regulierung der Donau berufen – noch heute erinnern die Stadtbahnbögen und einige Stationen von U-Bahn und S-Bahn an Otto Wagner. Auch die Schleusenanlage im Wiener Stadtteil Nussdorf stammt von ihm. 1898/99 errichtete er drei Häuser an der Linken Wienzeile, die mit reichen Jugendstilornamenten geschmückt sind. Berühmt ist auch die Kirche zum Heiligen Leopold, besser bekannt als Kirche am Steinhof, mit ihrer goldfarbenen Kuppel, die weithin sichtbar ist. Wagners Prämisse war es, Funktionalität und Ästhetik zu verbinden. Sein Anliegen war es auch, das Berufsbild des Architekten zu erweitern. Er schuf beispielsweise für die Postsparkasse auch die Inneneinrichtung: Ob Teppiche, Lampen, Türschnallen oder Schreibtische – alles war aus einem Guss.

Selbst als Wagner es durch seine bedeutenden Bauten, seine theoretischen Schriften, seine Lehrtätigkeit und seine Stadtplanung zu großer Bedeutung gebracht hatte, machten ihm konservative Kreise noch das Leben schwer und unterbanden viele seiner Großprojekte. Wagner hätte auch Entwürfe für die neue Akademie der bildenden Künste, für das Kriegsministerium, das Technische Museum, ein Kaiser- Franz-Joseph-Stadtmuseum und vieles mehr gehabt, diese Pläne wurden jedoch vereitelt. Otto Wagner verstarb 1918 – im gleichen Jahr wie Gustav Klimt, Egon Schiele und Koloman Moser.


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