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!!!Dachs

!!Sondermarke

[{Image src='1022_Dachs_k.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='370' alt='Briefmarke, Dachs' height='306'}]

Dem auffällig gemusterten [Dachs|Wissenssammlungen/Fauna/Dachs] ist die diesjährige Sondermarke aus der Serie
„Wildtiere und Jagd“ gewidmet. Der Europäische Dachs mit dem lateinischen Namen
Meles meles ist in ganz Europa und somit auch in Österreich beheimatet und kann
sogar in der Großstadt angetroffen werden.

Der durchaus friedfertige Dachs gehört zu den Raubtieren, und zwar zur Familie der
Marder in der Überfamilie der Hundeartigen. Damit ist er entfernt mit Hunden und
Bären, aber auch Robben verwandt. Dachse werden rund 90 Zentimeter groß und
etwa 15 Kilogramm schwer, wobei die Männchen deutlich schwerer sind. Die Beine
sind eher kurz und das Tier wirkt damit etwas gedrungen. Die großen Pfoten mit den
langen Krallen sind ideal zum Graben. Das charakteristische Merkmal des Dachses
ist aber sein Fell: Der Kopf ist weiß, links und rechts von der Schnauze zieht sich je
ein schwarzer Streifen am Kopf entlang über die Augen bis zum Hals, wo sie in das
grauschwarze Rückenfell übergehen. Weiße Ränder zieren auch seine Ohren.

Obwohl sie Raubtiere sind, ernähren sich Dachse zum Großteil pflanzlich. Obst,
Wurzeln, Samen, Knollen, Pilze, Eicheln und Getreide werden durch tierische Kost
wie Insekten, Regenwürmer, Schnecken, Eier und hin und wieder auch kleine
Säugetiere ergänzt. Die geselligen Dachse leben in großen Familienclans in meist
selbstgegrabenen, aufwendigen Dachsbauen, die zahlreiche Kammern und Ausgänge
haben. Der „Wohnkessel“ darin wird mit Farn und Moos ausgepolstert, als
„Toilette“ dienen kleine ausgegrabene Erdlöcher außerhalb des Baus. Im Frühjahr
kommen bis zu fünf Junge zur Welt, die anfangs ganz weiß und blind sind. Männliche
Jungtiere verlassen meist im Herbst den Bau und suchen sich ihr eigenes Zuhause.
Dachse halten Winterruhe und können bis zu 15 Jahre alt werden.

Der Lebensraum dieser Wildtiere sind hügelige, bewaldete Gebiete, wo es viele
Sträucher und Hecken, aber auch offene Flächen wie Felder gibt. Sie sind dämmerungs-
und nachtaktiv, tagsüber halten sie sich in ihrem Bau auf. Dachse sind sehr
anpassungsfähig und auch offen für Nahrungsquellen in Parks und Gärten, wo sie
Gemüse „ernten“, Komposthaufen durchwühlen oder gar einen Bau anlegen. Sogar
in den Randbezirken von Großstädten siedeln sie sich an, auch in Wien gibt es
Dachse. Oft sind sie wegen der Schäden, die sie anrichten, wenig willkommene
Gäste – sie graben auch gerne unter Gartenhütten oder Terrassen. In der Zeit vom
1. Jänner bis zum 31. Mai dürfen Dachse nicht gejagt, getötet oder vertrieben
werden, auch der Bau darf während dieser Schutzzeit, in der die Dachse ihre Jungen
bekommen und aufziehen, nicht zerstört werden.

Aus den Haaren des Dachsfells stellte man früher Rasierpinsel her, das Fleisch wurde
mancherorts auch verspeist. Auch in der Heilkunde hatte der Grimbart – wie er in
Fabeln genannt wird – einst große Bedeutung: Dachsfett wurde als entzündungshemmendes
Einreibemittel gegen Rheumatismus und bei Verletzungen verwendet.









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