[{SlideShowNav}]

!!!Glasmarke – Pietà mit Kreuz

!!Sondermarke

[{Image src='0610_Glasmarke_Pieta_k.jpg' class='image_left noshadow' height='390' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Glasmarke – Pietà mit Kreuz' width='280'}]

Mit dieser Glasmarke präsentiert die Österreichische Post eine ganz spezielle,
exklusive Briefmarke und zeigt damit einmal mehr Innovationsgeist in Sachen
Briefmarkendesign – weltweit wurde noch nie eine frankaturgültige Briefmarke
aus Glas hergestellt.

Die Glasmarke zeigt eines der berühmten „Sandlbilder“: eine Pietà in Hinterglasmalerei
aus dem oberösterreichischen Ort Sandl. Bei der Hinterglasmalerei wird das
Motiv auf der Rückseite des Glases aufgetragen, die Schauseite kann damit leicht
gereinigt werden, was vor allem früher in vom Ofen verrauchten Bauernstuben von
großem Vorteil war. Die Hinterglasmalerei hat große Tradition in Sandl. Das hängt
damit zusammen, dass es in der Böhmerwaldlandschaft nahe Sandl viele Glashütten
gab, bei denen die Glastafeln günstig und einfach bezogen werden konnten. Bäuerlichen
Familien bot die Glasmalerei einen willkommenen Zusatzverdienst: In der
Winterzeit waren alle Familienmitglieder daran beteiligt, die meist religiösen Motive
in einzelnen Schritten aufzutragen – jeder hatte seine spezielle Aufgabe, z.B. das
Auftragen der Konturen oder das Auffüllen der Flächen.

Das traditionsreiche Motiv der Pietà, auch Vesperbild genannt, stammt aus dem
14. Jahrhundert. Es zeigt Maria, die ihren vom Kreuz abgenommenen Sohn Jesus
beweint. Üblicherweise wird sie dabei alleine dargestellt, mit dem Leichnam ihres
Sohnes im Arm. Vermutlich fand das Sujet der Schmerzensmutter durch die
Andachtsbildchen, die die Gläubigen an das Leid Christi erinnern sollten, Einzug
nach Sandl. Das vorliegende Hinterglasbild, das das Motiv der Glasmarke bildet,
stammt aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts. Die Maler sind unbekannt –
das Werk wurde, wie es üblich war, arbeitsteilig hergestellt. Auffällig sind die starken
Farben und die ausdrucksstarke Pinselführung, die den Schmerz Marias und das
Leiden Jesu besonders betonen. Die sieben Schwerter im Herzen Marias symbolisieren
die sieben Schmerzen der Mater Dolorosa, der schmerzensreichen Mutter
Maria, während die Blumenranken unterhalb des Kreuzes die Hoffnung darstellen,
die das Opfer Jesu den Menschen bringt.

Für die aufwendige Herstellung der Glasmarke zeichnet die Wiener Porzellanmanufaktur
Augarten verantwortlich. Jeder Glasrohling wird händisch bearbeitet,
die gesamte Produktion erfolgt nach ökologischen Grundsätzen. Das Motiv wird
mittels lichtechten Pigmenten in einem speziellen Siebdruckverfahren mit der Hand
auf der Rückseite des Glases aufgebracht. Danach wird die Farbe eingebrannt,
das Motiv wird dadurch fest mit dem Glas verschmolzen und das Glas erhält eine
besonders hohe Festigkeit.

Die hochwertige, vorwiegend händische Herstellung, das außergewöhnliche Material
und das traditionsreiche, handgemalte Motiv machen diese Glasbriefmarke zu etwas
Besonderem: Volkstümliche Kunst und innovative Produktionstechnik werden so zu
einem ganz speziellen kleinen Kunstwerk verbunden.










[{Metadata Suchbegriff=' ' Kontrolle='Nein'}]