[{SlideShowNav}]

!!!Martha Jungwirth

!!Sondermarke

[{Image src='0304_MarthaJungwirth_k.jpg' class='image_left' height='300' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Martha Jungwirth' width='462'}]



Rosita Desmoliano – so wurde Martha Jungwirth von ihrem Ehemann, dem „20er-
Haus“-Museumsdirektor und Kunsthistoriker Alfred Schmeller, liebevoll und ironisch
genannt, sagte sie doch beim Anblick der Werke großer Meister gerne: „Des mol i
a no!“ Die Österreichische Post widmet der großen Künstlerin nun eine Sondermarke,
die ein titelloses Werk aus 2013 aus der Serie „Fundraising“ zeigt.

Martha Jungwirth, die 1940 in Wien geboren wurde, von 1956 bis 1963 an der
Hochschule für angewandte Kunst studierte und in den 1960er-Jahren auf erste
Erfolge verweisen konnte, ist in der heimischen Kunstszene eine Einzelgängerin.
Und das, obwohl sie ab 1968 gemeinsam mit Franz Ringel, Peter Pongratz, Wolfgang
Herzig und anderen gemeinsame Ausstellungen unter dem Titel „Wirklichkeiten“
machte. Die Künstler wurden einerseits teils als lose Gruppe gesehen, andererseits
meinte Jungwirth selbst, dass es darum ging, „wie jeder die Welt wahrnimmt – nicht
darum, dass alle an einem Strang ziehen“. Während die anderen Künstler der
„Wirklichkeiten“ einen Gegensatz zur damals vorherrschenden abstrakten Malerei
aufzeigen wollten und eine gesellschaftsrelevantere, realistischere Malerei als Ziel
proklamierten, arbeitete Jungwirth doch gerade an der Grenze zwischen abstrakter
und gegenständlicher Malerei. Konsequent beschritt sie stets ihren eigenen Weg, der
sich teilweise auch um das soziokulturelle Umfeld der Frau drehte: So schuf sie
beispielsweise für die documenta 6 in Kassel ihre bekannte „Indesit-Serie“. In dieser
wurden wie Röntgenbilder anmutende Zeichnungen von Haushaltsgeräten gezeigt.
Mit der Serie wurde Jungwirth erstmals auch international wahrgenommen. Doch
nicht nur damals, auch später wurden ihr Alltagsgegenstände und -situationen
oftmals zur Inspirationsquelle, ihre Arbeiten sind stets Reflexionen auf die Wirklichkeit,
nicht deren Reproduktion.

Martha Jungwirth liebt Farbexperimente, ihre Arbeiten sind stets energiegeladen –
egal, ob sie Aquarelle malt, die ihren Schwerpunkt darstellen, oder mit Öl oder
Tusche agiert. Gerne lässt sie den Betrachter Spuren des Malerischen erkennen. Sie
trägt die Farbe mit Schwung auf und malt gerne und oft in der Natur – ja, die Natur
wird förmlich in Kolorit und reine Malerei transformiert, wie Experte Florian Steininger
einmal beschrieb. Hans-Peter Wipplinger, der Jungwirth die erste große Retrospektive
in der Kunsthalle Krems widmete, formulierte es so: „Jungwirths charakteristische
Kompositionen, die sich durch ihren eruptiven gestischen Duktus und ihr
kraftvolles Kolorit auszeichnen, sind poetische wie dramatische Notationen von
Erfahrungen, Stimmungen und Erinnerungen, die aufgrund ihres hohen Abstraktionsgehalts
Raum für zahlreiche Assoziationen lassen.“ Martha Jungwirth, die in Wien
und Neumarkt an der Raab lebt und arbeitet, wurde 2012 mit dem Österreichischen
Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet; den Theodor-Körner-Preis
und den Joan-Mirò-Preis erhielt sie bereits zu Beginn ihrer Karriere.





[{Metadata Suchbegriff=' ' Kontrolle='Nein'}]

----
[{Image src='https://austria-forum.org/images/sim-link.png' class='image_block' height='16'}]
__Austria-Forum Beiträge in ähnlichen Gebieten__ 
>[https://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Essays/Aktuelle_Essays/Kurt_Jungwirth|https://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Essays/Aktuelle_Essays/Kurt_Jungwirth]
>[https://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Essays/Kulturwandel_durch_Technik/Geschichte_des_Autos|https://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Essays/Kulturwandel_durch_Technik/Geschichte_des_Autos]