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!!!125 Jahre Stainzerbahn

!!Sondermarke

[{Image src='0528_Stainzerbahn.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='360' alt='Briefmarke, 125 Jahre Stainzerbahn' height='276'}]


Mit einer Spurweite von 760 Millimetern, also der „Bosnischen Spur“, gehört die
Stainzerbahn zu den schmalspurigen Lokalbahnen Österreichs. Seit 1892 fährt sie
die rund 11,3 Kilometer lange Strecke zwischen Preding und Stainz in der Weststeiermark.
Die Österreichische Post gratuliert zum runden Jubiläum mit einer
Sondermarke, die den „Flascherlzug“ und im Hintergrund das malerische Schloss
Stainz zeigt.

Am 26. November 1892 wurde die Stainzerbahn mit einer Streckenführung vom
Bahnhof Preding-Wieselsdorf, wo es einen Anschluss an die Wieserbahn der
Graz-Köflacher Bahn gibt, bis nach Stainz eröffnet. Bis 1922 wurde die Strecke von
der Südbahngesellschaft betrieben, anschließend von den Steiermärkischen Landesbahnen.
1951 wurde der Personenverkehr schließlich eingestellt, und 1980, als die
Konzession auslief, war auch der reguläre Güterverkehr zu Ende. Die Lokomotiven
und Waggons wurden von anderen Strecken der Steiermärkischen Landesbahnen
übernommen.

Eisenbahnfreunde hatten jedoch bereits 1971 einen nostalgischen Dampfbummelzug
ins Leben gerufen, der so erfolgreich war, dass er schließlich zu einer dauerhaften
Einrichtung wurde. Der sogenannte Stainzer Flascherlzug wird heute als Touristenbahn
von der Gemeinde Stainz betrieben. Auch das Gebäude des Bahnhofs Stainz
und viele Schienen stammen noch aus der Gründerzeit der Stainzerbahn.

Der Name Flascherlzug stammt aus der Zeit um 1920, als in Rachling bei Stainz ein
Wunderheiler namens Johann Reinbacher, auch „Höllerhansl“ genannt, praktizierte.
Seine Patienten reisten meist mit der Stainzerbahn an – eine beschwerliche Reise, da
sein Haus noch gute acht Kilometer vom Bahnhof entfernt war. Im Gepäck hatten sie
ein Fläschchen mit Urin, denn angeblich konnte der Höllerhansl anhand dessen die
Leiden seiner Patienten diagnostizieren und sie dann entsprechend mit Kräutertees
behandeln. Den anreisenden Patienten verdankte die Bahn nun ihren Namen als
Flascherlzug, während sie auf der Fahrt zurück nach Preding-Wieselsdorf in
Anspielung auf die von Reinbacher verschriebenen Kräutertees gerne als „Tee-Zug“
bezeichnet wurde. Ein Lied von Friedrich Moser aus dem Jahr 1922 erinnert an den
überaus erfolgreichen Wunderdoktor, von dem nicht zuletzt auch die Gemeinde
Stainz profitierte.

Beim Stainzer Flascherlzug werden heute eine Dampflokomotive sowie als Reserve
eine Diesellok eingesetzt. Die markanten bunten Personenwaggons spiegeln die
Geschichte der Bahn wider: Der grüne Waggon heißt Höllerhansl, der rote Bergliesl
(nach einer für Höllerhansl tätigen Kräutersammlerin) und der gelbe Kräuterwagerl.
Weniger historisch denn kulinarisch ist die Bezeichnung des blauen Buffetwagens,
der anschaulich „Schilcherschaukel“ genannt wird. Bei Bedarf kommen auch weitere
Wagen zum Einsatz. Neben der nostalgischen Fahrt mit dem bunten Dampfzug gibt
es auch Musik, deftige steirische Schmankerl und natürlich den namensgebenden
Schilcher im Zug zu genießen. Insgesamt dauert eine solche Erlebnisfahrt rund zwei
Stunden – ein Angebot, das jährlich rund 20.000 begeisterte Bahnfreunde in die
Region lockt.








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