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!!!Einspänniger Landpostwagen

!!Sondermarke

[{Image src='0824_EinspännigerLandpostwagen.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' alt='Briefmarke, Einspänniger Landposttwagen'}]

Aus der Serie „Historische Postfahrzeuge“ wird diesmal ein einspänniger Landpostwagen
präsentiert, wie er zur Zustellung der Briefpost auf dem Lande in Verwendung
war. Das Markensujet basiert auf einer Lithographie von A. Fachini.

Der Markenblock zeigt einen kleinen, recht simpel gebauten zweiachsigen Wagen mit
vier Rädern und ohne Dach, der von einem einzelnen Pferd gezogen wird. Der
Postillion sitzt auf seiner Bank, vor ihm liegt das sogenannte „Felleisen“ (vom
französischen Wort „valise“), ein lederner Reisesack, der im Fahrpostdienst als
Behältnis zur Aufnahme der Sendungen verwendet wurde. Dazu wird im „Unterricht
über den Postbeförderungsdienst auf Straßen“ von 1884 Folgendes angeordnet:
„… Die zur Beförderung der Briefpost und Stafetten bestimmten Wagen sollen von
der leichtesten landesüblichen Bauart, jedoch so eingerichtet sein, daß in denselben
die Felleisen gehörig verwahrt, und vor Verlust oder Beschädigung möglichst gesichert
seien, weshalb dieselben entweder nach Art der Cariolwagen gebaut, oder die
offenen mindestens mit einer Drahtkette zur Befestigung des Felleisens und einer vor
Nässe schützenden Decke versehen sein müssen. … Die Briefpostfelleisen müssen
im Inneren des Wagens so verwahrt werden, dass sie vor Nässe und Reibung
geschützt und auch vor Verlust gesichert sind und müssen daher im offenen Wagen
so untergebracht sein, daß sie der Postillon stets im Auge behält. Niemals darf ein
Felleisen außerhalb des Wagens, das ist am Vorder- oder Hintertheile, aufgepackt
werden.“ Bei Briefpost bis zu einem Gewicht von 110 Kilogramm hatte die Beförderung
mit einem Pferd zu geschehen – der Postillion wurde dabei in das Ladungsgewicht
natürlich nicht eingerechnet.

Bekleidet ist der Postwagenfahrer mit einer Uniform, die es seit 1838 für die
Postillione gab. Er trägt die „Galamontur“: eine rote Jacke, helle Hosen aus Leder,
schwarze Stiefel und einen schwarzen Zweispitz. Über seine Schulter ist mit einer
Kordel das Posthorn geschlungen. Es gab auch eine einfachere Uniform, die für den
alltäglichen Dienst bestimmt war, sie war aus schwarzgrauem Tuch mit roten Aufschlägen
und Silberborten gefertigt, dazu trug man lederverstärkte Hosen. Auf dem
Markensujet ist erkennbar, dass der Postillion eine Pfeife im Mund hat – dazu gab es
allerdings strenge Vorschriften. So durfte etwa in Anwesenheit von Fahrgästen nur
mit ausdrücklicher Erlaubnis der Reisenden geraucht werden.

Auf dem Markenblock ist die Unebenheit des Fahrweges recht gut zu erkennen.
Eine Fahrt mit einem solch einfachen Postwagen war daher wohl eine eher holprige
Angelegenheit und mit einem einzelnen Pferd sicherlich auch nicht allzu schnell.





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