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!!!Herbert Boeckl

!!Sondermarke

[{Image src='0602_HerbertBoeckl.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='300' alt='Briefmarke, Herbert Boeckl' height='254'}]


Einem der wichtigsten Vertreter der österreichischen Moderne widmet die Österreichische
Post eine Sondermarke aus der Serie „Moderne Kunst in Österreich“:
Herbert Boeckls Ölgemälde „Liegender Frauenakt (Weißer Akt)“ aus dem Jahr 1919
gilt als eines seiner Hauptwerke und ist im Leopold Museum in Wien zu sehen.
Herbert Boeckl wurde am 3. Juni 1894 in Klagenfurt geboren und interessierte sich
schon früh für die Malerei. Als er mit 18 Jahren nicht an der Akademie der bildenden
Künste in Wien aufgenommen wurde, begann er ein Architekturstudium, die Malerei
gab er jedoch nicht auf. Dabei lernte er Adolf Loos kennen und knüpfte Kontakte zu
anderen Künstlern wie Egon Schiele, Carl Moll und Oskar Kokoschka. Nach dem
Ende des Ersten Weltkriegs gab er sein Studium auf und eröffnete ein Künstleratelier
in Klagenfurt. 1919 heiratete er Maria Plahna; sie stand für viele seiner Akte Modell,
unter anderem auch für den „Liegenden Frauenakt“. Da Boeckl in Klagenfurt wenig
Anerkennung fand, zog er nach Wien, kehrte aber immer wieder nach Kärnten
zurück. Nach mehreren Auslandsaufenthalten konnte er 1927 in der Wiener
Secession seine erste Ausstellung präsentieren und einige Bilder an die Österreichische
Galerie verkaufen. 1935 erhielt er eine Professur an der Akademie der
bildenden Künste in Wien, zu deren Rektor er später auch bestellt wurde. 1952
begann er mit einem monumentalen Freskenzyklus in der Engelkapelle der Abtei
Seckau, die die Apokalypse zeigt. Acht Jahre arbeitete er daran und schuf damit
eines der wichtigsten sakralen Kunstwerke des 20. Jahrhunderts. Herbert Boeckl
verstarb am 20. Jänner 1966 und ist in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof
bestattet. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie etwa den Großen Österreichischen
Staatspreis, den Guggenheim-Preis, das Österreichische Ehrenzeichen für
Wissenschaft und Kunst und den Ehrenring der Stadt Wien.

Herbert Boeckl war künstlerisch seiner Zeit stets voraus. Seine frühen Werke waren
von einem kraftvollen expressionistischen Stil geprägt. Farbe war eines seiner
wichtigsten Ausdrucksmittel. Er verwendete wenige, aber kräftige Farben, die dick
aufgetragen wurden und so fast plastisch wirken. Sein Stil veränderte sich im Laufe
seines Schaffens mehrmals und zeigte in seinen späten Phasen auch seine
Beschäftigung mit der internationalen abstrakten Malerei. Neben Ölgemälden fertigte
er auch zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle an. Seine bevorzugten Themen waren
anfangs vor allem Porträts und Akte, später auch Stillleben, Landschaften und
anatomische Studien. Der „Liegende Frauenakt“ zeigt in einem angedeuteten
schwarzen Umriss die Gestalt einer Frau, eine Trennung zwischen ihr und dem
Hintergrundraum ist dabei kaum zu erkennen.

Nach dem Tod Gustav Klimts, Egon Schieles, Otto Wagners und Koloman Mosers im
Jahr 1918 galt Herbert Boeckl als der Hauptvertreter der Moderne in Österreich und
prägte die heimische Kunst des 20. Jahrhunderts ganz entscheidend.



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