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!!!Margherita Spiluttini

!!Sondermarke

[{Image src='0208_MargheritaSpiluttini.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='340' alt='Briefmarke, Margherita Spiluttini' height='273'}] 

Eine der renommiertesten Fotografinnen Österreichs wird auf einer Sondermarke aus
der Serie „Fotokunst Österreich“ vorgestellt: die Salzburger Künstlerin Margherita
Spiluttini. Die Briefmarke zeigt eine Schwarz-Weiß-Fotografie vom Hochtannberg im
Sommer aus dem Jahr 1992, Baryt-Print auf Aluminium kaschiert.

Die Fotografie stammt aus dem Projekt „Nach der Natur – Konstruktionen der
Landschaft“ aus den Jahren 1991 bis 2003. Es handelt „von der Ambivalenz
zwischen der ergreifenden Schönheit des Gebirges und der drückenden Bedrohung,
die von ihm ausgehen kann. Von dem, was entsteht, wenn die Menschen das
Gigantische und Unwegsame der Berge überwinden, beherrschen und benutzen
wollen und wie sich die „Oberfläche“ Berg dadurch verändert.“ Arbeiten daraus
waren etwa in der Architekturgalerie Luzern, im Technischen Museum Wien oder im
Fotografins Hus Stockholm zu sehen.

Margherita Spiluttini wurde 1947 in Schwarzach in Salzburg geboren und war von
1981 bis 2014, als ihre Multiple Sklerose sie schließlich an den Rollstuhl fesselte, als
freischaffende Fotografin tätig. 1998 bis 1999 hatte sie einen Lehrauftrag an der
Universität für Angewandte Kunst in Wien, danach eine Gastprofessur an der
Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz. Mehrere Jahre lang
war sie Mitglied im Vorstand der Wiener Secession. 2006 wurde die in Wien lebende
und arbeitende Künstlerin mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft
und Kunst ausgezeichnet, 2016 mit dem Österreichischen Staatspreis für künstlerische
Fotografie.

Zur Fotografie kam sie über ihren Beruf als medizinisch-technische Assistentin am
AKH: „Meine ersten Fotos waren radioaktive und radiologische Innenraumfotografien
vom Körper“, sagt die Künstlerin in einem Interview für die Zeitung „Der Standard“
anlässlich der Verleihung des Staatspreises 2016. Auf Landschaftsfotos, die stark
vom Beruf ihres Vaters als Baumeister geprägt sind, folgte die Architekturfotografie:
„Für mich ist Architekturfotografie nichts anderes als eine aufmerksame Kenntnisnahme
der Welt. Ich nehme Architektur soziologisch als Repräsentation der Menschheit
wahr.“ Durch ihre Krankheit wurde das Fotografieren schließlich unmöglich, und
die Künstlerin begann, sich mit ihrem Archiv zu befassen, das rund 120.000 Diapositive
und Negative umfasst. 2015 übergab sie ihr Fotoarchiv, in dem über 4.000
Bauten und Objekte dokumentiert sind, dem Architekturzentrum Wien.

Margherita Spiluttini überschreitet in ihrem fotografischen Zugang fortwährend die
Grenzen zwischen angewandter und künstlerischer Fotografie. Die Architektur- und
Landschaftsfotografin fokussiert in ihrem Werk den dramatischen Dialog von Natur,
Architektur und Technik und reflektiert in aus Linien und Farben komponierten
Bildern, die sie oft „Ornamente“ nennt, auf menschliche Eingriffe in die Umwelt. Ihre
Bilder wurden vielfach in Fachzeitschriften, Büchern und Ausstellungen publiziert.