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!!!Pfarrkirche St. Andrä – Passion 16 – Christus und ungläubiger Thomas
!!Sondermarke

[{Image src='0714_Unglaub_Thomas_Passion16_St.Andrae.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='300' alt='Briefmarke, Pfarrkirche St. Andrä' height='296'}]


Die römisch-katholische Pfarrkirche nahe des Ortes Thörl-Maglern in Kärnten ist dem
heiligen Andreas geweiht. Berühmt ist sie für ihre Fresken aus dem 15. Jahrhundert,
die vom Kärntner Maler Thomas von Villach stammen. Die Sondermarke der Österreichischen
Post aus der Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ zeigt das Motiv des
ungläubigen Thomas mit Christus.

Schon im 12. Jahrhundert gab es eine Kapelle in Thörl-Maglern. Die heutige Kirche
wurde 1489 geweiht. Der massive Bau im spätgotischen Stil weist noch einige
Bauteile aus romanischer Zeit auf. Beeindruckend sind neben dem Kreuzrippengewölbe
vor allem die detailreichen Fresken, die Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt
und 1939/40 restauriert wurden. Geschaffen wurden die Szenen von Thomas von
Villach, einem spätgotischer Maler von Fresken und Tafelbildern aus Thörl. Er war
etwa ab 1455 in Villach tätig und ist ein bedeutender Vertreter der Villacher Schule.
Seine Werke zeigen Einflüsse der italienischen und später auch der niederländischen
Malerei seiner Zeit und zeichnen sich durch ihren Detailreichtum und ihre feine
Linienführung aus. Auch das „Landplagenbild“ an der Außenseite des Grazer Doms
sowie die Fresken im Stift Sankt Paul und einige weitere Tafelbilder in Kärnten
werden ihm zugeschrieben. Gegen Ende seines Lebens war Thomas Stadtrichter
von Villach.

Die Fresken im Chor der Pfarrkirche Thörl-Maglern, der Heimat des Malers, entstanden
vermutlich in der Zeit zwischen 1470 und 1489. Über der Sakramentsnische
ist ein turmartiges Sakramentshaus gemalt, das Christus, Maria und Johannes sowie
Szenen vor allem aus dem Alten Testament zeigt. Auf einem Triumphbogen ist das
Jüngste Gericht dargestellt. Imposant ist das sogenannte Lebende Kreuz, das den
gekreuzigten Christus zeigt. Von den vier Enden des Kreuzes geht je ein Arm ab. Der
untere Arm zerschlägt mit einem Hammer das Höllentor, der obere öffnet mit einem
Schlüssel das Himmelstor. Der rechte und linke Arm an den Kreuzenden zeigt Szenen
mit den allegorischen Figuren Ecclesia und Synagoga. Um das Lebende Kreuz herum
ist ein Passionszyklus abgebildet, aus diesem stammt auch das Markenmotiv, das
Bildnis des ungläubigen Thomas. Thomas war einer der zwölf Apostel, die Jesus
begleiteten. Er wird im Johannesevangelium im Neuen Testament als Zweifler
dargestellt, weil er nicht an die Auferstehung Jesu glaubte, bis er dessen Wundmale
sah und seine Hand darauf legen konnte. Jesus sagte darauf zu ihm: „Weil du mich
gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“
(Joh 20,24–29)

Neben den kunsthistorisch bedeutenden Fresken ist in der Pfarrkirche von Thörl-
Maglern vor dem Triumphbogen auch eine geschnitzte Rosenkranzmadonna aus
dem 17. Jahrhundert zu sehen. Der Hochaltar von 1613 beherbergt eine Statue des
heiligen Andreas. Die barocke Holzempore ist mit einer neugotischen Orgel ausgestattet.










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