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!!!Tag der Briefmarke 2017

!!Sondermarke

[{Image src='1006_Tag_der_Briefmarke_2017.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='350' alt='Briefmarke, Tag der Briefmarke 2017' height='284' popup='false'}]



Das diesjährige Motiv der Sondermarke zum Tag der Briefmarke ist dem „letzten
Ritter“ Kaiser Maximilian I. gewidmet. Sein Versepos Theuerdank aus dem Jahr 1517
ist ein bedeutendes Werk der frühen Buchdruckerkunst. Der Zuschlag zu dieser
Briefmarke kommt auch heuer wieder der Förderung der Philatelie zugute. Maximilian
wurde im niederösterreichischen Wiener Neustadt geboren – daher wurde der ebenfalls
in Niederösterreich beheimatete Briefmarkensammlerverein Hirtenberg aus Anlass
seines 50-Jahr-Jubiläums mit der Ausrichtung der Österreichischen Verbandsbriefmarkenausstellung
ÖVEBRIA 2017 betraut.
Maximilian I. (1459–1519) aus dem Hause Habsburg wurde 1508 zum Kaiser des
Heiligen Römischen Reichs – jedoch ohne Krönung durch den Papst –, nachdem er
schon zuvor römisch-deutscher König und nach dem Tod seines Vaters Friedrich III.
Herrscher der österreichischen Erblande war. Maximilian war sehr gebildet und zeigte
großes Interesse an der Wissenschaft und an klassischen ritterlichen Traditionen wie
dem Turnierkampf und der mittelalterlichen Heldenliteratur. Er inszenierte sich ganz
bewusst als Ritter, dazu gehörten auch poetische Werke wie der Theuerdank oder
der Weißkunig, in denen er auf idealisierende Weise aus seinem Leben erzählt.

Maximilian konzipierte diese Werke und wirkte selbst an der Erstellung der Texte mit.
Sie wurden jedoch von seinen Vertrauten wie seinem Sekretär Marx Treitzsaurwein
und dem Probst Melchior Pfintzing inhaltlich und redaktionell bearbeitet, Letzterer
fügte auch eine sogenannte Clavis ein, Erklärungen zu den Personen und Ereignissen.
Theuerdank erzählt in sich reimenden Versen die fiktive Geschichte von Maximilians
Brautwerbefahrt zu seiner späteren Gemahlin Maria von Burgund: Ritter Theuerdank
macht sich auf den Weg zu seiner Braut Ehrenreich und erlebt auf dieser Reise verschiedene
Abenteuer, bei denen er sich in klassischer ritterlicher Manier bewähren
muss. Das allegorische Epos ist in 118 Kapitel unterteilt, jedes einzelne wird von
einem kunstvollen Holzschnitt eingeleitet, der die Erlebnisse des Ritters sehr detailreich
und plastisch illustriert. Die Holzschnitte stammen von bedeutenden Künstlern
der damaligen Zeit wie Hans Schäufelin, Hans Burgkmair oder Leonhard Beck.

Für den Druck des Werkes entwickelte Vinzenz Rockner, ein Kanzleimitarbeiter
Maximilians, eine eigene Schrifttype, die heute als Vorbild der deutschen Frakturschrift
gilt. Diese Schrift mit kunstvoll gestalteten, geschwungenen Buchstaben
wurde der Kanzlei-Hofschrift nachempfunden und zusätzlich mit Schreibschnörkeln
versehen. Die Erstauflage des Theuerdank wurde 1517 vom kaiserlichen Hofbuchdrucker
Johann Schönsperger der Ältere in Nürnberg mit teils kolorierten Holzschnitten
gedruckt. Etwa 40 Exemplare wurden als Prachtausgaben auf Pergament gedruckt,
rund 300 weitere auf Papier.

Der ersten Druckauflage folgten bis 1693 noch elf weitere Druckversionen, die sich
teilweise auch im Inhalt durch sprachliche Modernisierungen und Bearbeitung der
Verse unterschieden. Eine handschriftliche Vorfassung des Theuerdank befindet sich
heute in der Österreichischen Nationalbibliothek.









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