[{SlideShowNav}]

!!!Wien - Weinregion

!!Sondermarke

[{Image src='0315_Weinregionen_Wien.jpg' class='image_left' caption='© Österreichische Post' width='300' alt='Briefmarke, Weinregion Wien' height='452'}]




Nicht um die Stadt selbst, sondern um den hier angebauten Wein geht es bei dieser
Sondermarke aus der Serie „Weinregionen Österreichs“: Der Gemischte Satz –
genauer:

der Wiener Gemischte Satz DAC – ist der typische Wein des Weinbaugebiets
Wien. Das Briefmarkensujet zeigt im Weinglas den hellen Weißwein sowie
eine Ansicht der Wiener Innenstadt mit dem Stephansdom.

Wien ist die einzige Großstadt der Welt, in der wirtschaftlich relevanter Weinbau
innerhalb der Stadtgrenzen betrieben wird. Rund 600 Hektar Anbaufläche gibt es in
der Stadt, auf denen zu 80 Prozent Weißwein- und zu 20 Prozent Rotweinsorten
kultiviert werden. Über 20.000 Hektoliter beträgt der jährliche Weinertrag. Die
Anbaugebiete sind auf mehrere Bezirke verteilt: In Floridsdorf, Favoriten, Liesing,
Ottakring, Hernals und Döbling wird Wein angebaut, wobei Döbling die wohl
prominenteste Weingegend Wiens ist: Grinzing, Kahlenbergerdorf, Nussdorf, Neustift
am Walde – hier sind auch die berühmtesten Heurigen angesiedelt, die wohl jeder
Tourist besucht.
[{Image src='0315_Weinregionen_Wien_KB.jpg' class='image_right' caption='© Österreichische Post' width='400' alt='Briefmarke, Weinregion Wien' height='280'}]
Ein typischer Heurigenwein ist dabei der Wiener Gemischte Satz, der bei entsprechender
Weingartenarbeit und Vinifikation, aber auch in die Liga richtig großer
Weißweine vordringen kann. Seine Besonderheit liegt darin, dass er aus mehreren –
eben gemischten – Rebsorten besteht. Diese werden aber nicht erst bei der Produktion
„verschnitten“ (wie bei einer Cuvée), sondern bereits im Weingarten werden
mindestens drei und bis zu zwanzig verschiedene weiße Qualitätsrebsorten gemeinsam
gepflanzt und dann auch geerntet und verarbeitet. Seit der Wiener Gemischte
Satz im Jahr 2013 DAC-Status (Districtus Austriae Controllatus) erhielt, ist seine
Zusammensetzung streng geregelt. Der größte Sortenanteil darf nicht höher als
50 Prozent sein, der drittgrößte Anteil muss zumindest 10 Prozent betragen. Der
Gemischte Satz kann auch mit einer genaueren geografischen Lagebezeichnung als
nur „Wien“ versehen werden, muss aber dann einen Alkoholgehalt von mindestens
12,5 Prozent haben und darf erst ab März des auf die Ernte folgenden Jahres
verkauft werden. Dafür muss dieser Lagenwein nicht der Geschmacksangabe
„trocken“ entsprechen.

Der Gemischte Satz hat Tradition. Seit Jahrhunderten werden in Wien unterschiedliche
Rebsorten gemeinsam ausgepflanzt, um die Qualität und auch den Ertrag zu
sichern: Unterschiedliche Blütezeiten und Reifegrade führen selbst bei widrigen
Wetterverhältnissen nie zu einem Totalausfall der Ernte. Gleichzeitig entstehen damit
sehr vielschichtige Weine, die heute durch junge, engagierte Wiener Winzer wieder
eine Renaissance erleben. Der typische Wiener Gemischte Satz ohne Lagebezeichnung
ist trocken, frisch und fruchtig, der Geschmack hängt naturgemäß stark von
den verwendeten Rebsorten ab. Er ist vielseitig und passt besonders gut zur traditionellen
österreichischen Küche.

Der Wiener Gemischte Satz wurde von der internationalen Slow-Food-Stiftung für
Biodiversität als hochwertiges regionales, nachhaltiges und traditionell hergestelltes
Produkt in die „Arche des Geschmacks“ aufgenommen und als sogenanntes
„Presidio-Produkt“ ausgezeichnet.







[{Metadata Suchbegriff=' ' Kontrolle='Nein'}]