!!!Schloss Schielleiten

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__Bezirkshauptmannschaft:__  Hartberg [{GoogleMap location='Hartberg'}]
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__Gemeinde:__ Stubenberg [{GoogleMap location='Stubenberg Hartberg'}]\\ 

__Katastralgemeinde:__  Vockenberg [{GoogleMap location='Vockenberg Hartberg'}]
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[{Image src='ischinn_stubenberg_02324.jpg' height='250' class='image_left' caption='Schloss Schielleiten\\© Österreich Werbung' width='382'}]

Durch das Wiener Hochbarock geprägter zweigeschoßiger Schlossbau mit leicht vorgewölbtem Mittelpavillon, Flügelbauten und Eckrisaliten. Im Inneren elyptischer Mittelsaal und mehrere Räume mit Stuckdecken, um 1730 und 1800, sowie Öfen aus derselben Zeit.\\ 
Schielleiten gilt als wichtigster Schlossbau des Spätbarocks in der Steiermark.

Die ursprüngliche alte Burg dürfte eine wehrhafte Funktion gehabt haben. Sie schützte die Straße, die von Kaindorf nach Stubenberg führte. Um 1400 erlosch das relativ unbedeutende Geschlecht der Schielleitner. Auf sie folgte die Familie Rindscheidt, die mit dem Protestantismus sympathisierte und im Zuge der Gegenreformation die Steiermark verlassen musste.
Schließlich kaute sie Karl Graf von Saurau.\\
Bis spätestens Mitte des 16. Jahrhunderts verwandelte sich die Burganlage in ein Renaissaceschloss. Nach 1558 wurde der Bau erweitert und zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde ein prachtvoller Garten angelegt.\\  
Max Rudolf Graf Wurmbrand-Stuppach, der neue Besitzer, entschloss sich Anfang des 18. Jahrhunderts ein neues Schloss zu errichten, das dem Zeitgeist entsprach. Um 1730 wurde mit dem Bau am Fuße der ehemaligen Burg begonnen. Seine Errichtung hat den Bauherrn und seine Nachfahren an den Rand des finanziellen Ruins gebracht. 1731 war die Anlage so hoch verschuldet, dass man erwog den Bau zu verkaufen. Nach seinem Tod wurde Baumeister Joseph Carlone zu Rate gezogen. Die Witwe stoppte den Weiterbau, so dass nur der Mittelrisalit, die beiden Flügel und der Westrisalit fertiggestellt wurden.\\

[{Image src='Wissenssammlungen/Bildlexikon_Österreich/Orte_in_der_Steiermark/Stubenberg/Schloss_Schielleiten_/ischinn_stubenberg_10152.jpg' height='250' caption='Schloss Schielleiten\\© Österreich Werbung' class='image_right' width='251'}]

Das Schloss blieb bis 1906 im Besitz der Familie und wurde dann von Marchese Antonio Tacoli gekauft. Seine Erben veräußerten es 1921 an den Großindustriellen und Torpedofabrikanten Frank Whitehead. Als dieser infolge der Weltwirtschaftskrise den Großteil seines Vermögens verlor, wurde der Gutsbesitz aufgeteilt und verkauft.\\
1935 erwarb die Republik Österreich das Schloss und übergab es der Österreichischen Turn- und Sportfront. Noch im gleichen Jahr wurde der fehlende Ostrisalit stilgemäß ergänzt und den bestehenden Trakten angepasst. Die vorhandenen Figuren wurden später im Park und vor dem Schloss aufgestellt.\\
Im Zweiten Weltkrieg stand Schielleiten der NSDAP zur Verfügung und wurde als Gau-Sportschule genutzt. Danach diente es als Ausweichquartier für das Grazer St. Anna-Kinderspital und zuletzt als Lazarett. Von 1945 bis 1947 stand es als deutsches Eigentum unter britischer Militärverwaltung.\\
Das Gebäude wurde seit dem zweiten Weltkrieg mehrfach restauriert. 1959-60 sowie 1985-88 erfolgten Instandsetzungsarbeiten und 1972 wurde es im Inneren umgebaut.\\
Schielleiten ist vermutlich das einzige barocke Schloss Österreichs, in dem sich ein Turnsaal befindet. Es beherbergt noch heute Österreichs älteste und schönste Bundessportschule.\\
In den ehemaligen Repräsentationsräumen finden internationale Veranstaltungen, Konzerte, wie die „Schielleitner Barockabenden“ und große Feste statt.

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__Eigentümer:__  Republik Österreich (Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Sport)


!Weiterführendes

> [Schloss Schielleiten|AustriaWiki/Schloss_Schielleiten] (Austria-Wiki)



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Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch __'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen'__ (1991) von Georg Clam Martinic übernommen. Der Beitrag wurde jedoch im Oktober 2010 mit folgenden Quellen aktualisiert:

[www.burgen-austria.com|http://www.burgen-austria.com]

__Burgen und Schlösser in Österreich und Südtirol__ (2005) von Gerfried Sitar und Anna Hoffmann

und mit Webrecherchen.

!Literatur
* Baravalle, Robert Burgen und Schlösser der Steiermark, Graz 1961, Seite 229ff; 
* Dehio Steiermark Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Steiermark (ohne Graz), bearb. von Kurt Woisetschläger und Peter Krenn, Wien 1982, Seite 498


[{Metadata Art='Schloss' Bezirk='Hartberg' Bundesland='Steiermark' Suchbegriff=' '}]