!!!Palais Augarten

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__Gemeinde:__ Wien, Obere Augartenstraße 1 [{GoogleMap location='Wien, Obere Augarten-straße 1'}]
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[{Image src='AEIOU/Augarten/Saengerknaben_Palais.jpg' class='image_left' caption='Palais Augarten - Foto: © P. Diem' alt='Palais Augarten' width='400' height='295'}]

Hauptschloss (ehem. Palais Leeb) mit Ovalsaal im Mitteltrakt; an der Decke bemerkenswerte Arbeiten von J. Drentwett (18. Jh.) in Stuck und Fresken (die acht Tugenden und die vier Weltteile darstellend). Das ehem. Palais Trautson wurde 1683 von den Türken in Brand geschossen und seither als Ruine belassen (Reste einer Mauer erhalten). Das Saalgebäude ist ein schlichter eingeschoßiger Bau mit querovalen Lünetten über den Fenstern und einer einfachen Fassade. 

Das sog. Inspektionsstöckel stammt aus der 2. Hälfte des 18. Jh.s, das KaiserJoseph-Stöckel wurde nach einem Entwurf von Isidor Canevale (?) 1781 erbaut. Das triumphbogenartige Eingangsportal wurde ebenfalls nach einem Entwurf von Canevale um 1775 errichtet. Kaiser Matthias (1612—19) soll hier ein kleines Jagdhaus erbaut haben. Kaiser Ferdinand III. ließ 1650 den großen Garten anlegen und Kaiser Leopold I. ließ die Anlage 1677 zu einem barocken Lustgarten ausgestalten.


Nach der Verwüstung durch die Türken 1683, wurde die Anlage durch den Gartenarchitekten Jean Trehet in französischem Stil neu angelegt. Kaiser Joseph II. hatte im Jahr 1775 die Parkanlagen der Öffentlichkeit zur freien Benützung
übergeben und über dem Gartenportal folgende Inschrift anbringen lassen: ''„Allen Menschen gewidmeter Erlustigungs-Ort vonIhrem Schätzer." ''

Das ehem. Palais Trautson wurde nach der Zerstörung teilweise wieder aufgebaut; in dem neu entstandenen Gartensaal
wurden ab 1772 sogenannte Morgenkonzerte abgehalten. Mozart, später Beethoven, haben hier fallweise dirigiert und von 1820^7 fanden hier die ersten Maikon¬zerte von Johann Strauß Vater statt. 

Das Hauptschloss wurde in der Art von Johann Bernhard Fischer von Erlach im späten 17. Jh. für den Ratsherrn Zacharias Leeb erbaut und 1780 von Kaiser Joseph II. angekauft. 1867 war es der Wohnsitz des Obersthofmeisters Konstantin Fürst Hohenlohe, der hier berühmte Gäste empfing: Richard Wagner, Franz Liszt, Hans Makart u. a. 1934-36 wohnte Bundeskanzler Schuschnigg im Palais. Seit 1948 ist hier der Sitz der Wiener Sängerknaben (Kaiser Maximilian I. gründete diesen Chor). 

Das ehem. Palais Trautson ist heute Sitz der Wiener Porzellanmanufaktur „Augarten". Wien hat nach Meißen die Zweitälteste Manufaktur Europas. 1718 erwarb Du Paquier das Privileg Porzellan herzustellen (bisher wurde es in der Porzellangasse erzeugt). 1744 erfolgte der Verkauf an Kaiserin Maria Theresia und die Erzeugung unter staatliche Verwaltung gestellt; der Bildhauer Josef Niedermaier wurde als Modellmeister berufen. 1772 übernahm Konrad von Sorgenthal die Leitung (damals mit 500 Angestellten, davon 130 Malern). 1864 mußte der Betrieb wegen der starken Konkurrenz der böhmischen Manufakturen geschlossen werden. 

1923 wurde die Manufaktur unter dem Namen „Augarten" wieder eröffnet. Bis heute erfolgt hier in Handarbeit die Herstellung hochwertigen Porzellans und die Manufaktur zählt heute zu einer der bedeutendsten der Welt. Auch das Inspektionsstöckel wird heute von der Manufaktur als Verwaltungshaus genützt. Das Kaiser-Joseph-Stöckel wurde von Joseph II. häufig selbst bewohnt; auch empfing er hier prominente Gäste, wie z. B. Zar Paul von Rußland und Papst Pius VI. Der gesamte Augarten ist Eigentum der Republik Österreich; die Wiener Sängerknaben und die Porzellanmanufaktur sind Mieter der Gebäude.

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;Eigentümer: Republik Österreich 


!Weiterführendes


> [Palais Augarten|AustriaWiki/Palais_Augarten] (Austria-Wiki)
> [{WebBookPlugin text='Palais Augarten' src='web-books/solebtendiehabs00de2007iicm/00000063' mode='icon'}]
> [Porzellanmanufraktur Augarten|Videos/AEIOU_Video_Album/Porzellanmanufaktur] (Video Album, Film aus den 50er Jahren)

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Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch __'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen'__ (1991) von Georg Clam Martinic übernommen.

!Literatur
* Czeike, Felix, Das große Groner Wien Lexikon, Wien 1974, Seite 378ff

* Dehio Wien, Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien, von Justus Schmidt und Hans Tietze, neubearb. von Anton Macku und Erwin Neumann, revidiert von Ilse Frieser, sechste, verb. Auflage, Wien 1973, Seite 99f.


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