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!!Vom Schlosser zum Bühnenstar 

!Der Volksschauspieler Alexander Girardi wurde in der Leonhardstraße 28 geboren und eroberte die Bretter, die die Welt bedeuten.

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''Von [Robert Engele|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Engele,_Dr_Robert_(Geschichte)] mit freundlicher Genehmigung der [Kleinen Zeitung|http://www.kleinezeitung.at]''

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[{Image src='Girardi.jpg' class='image_left' caption='Alexander Girardi als Bühnenstar\\Foto: © MELBINGER' height='300' alt='Alexander Girardi' width='201'}]

In der Leonhardstraße verfällt das einstöckige Haus mit der Nummer 28 schon seit Jahren. Man glaubt es kaum, hier steht altes Grazer Kulturgut, das heute einem privaten Besitzer gehört, der nicht hier wohnt und sich wenig darum kümmert. Ein Wochenende im November 2008 war das leere Haus sogar von Hausbesetzern besetzt.   

Hier wurde am Krampustag des Jahres 1850 der wohl größte österreichische Volksschauspieler geboren: [Alexander Girardi|Biographien/Girardi,_Alexander], Sohn eines italienischen Schlossers und einer steirischen Mutter aus Neudau.  

!Ein Gulden von Nestroy 

Nach dem frühen Tod des Vaters wuchs Alexander beim Stiefvater auf, der ihn auch das Schlosserhandwerk lernen ließ. Eine Anekdote erzählt, dass er von Johann Nestroy einen Gulden geschenkt bekommen hat, weil er dem berühmten Dichter und Schauspieler das klemmende Schloss seines Reisekoffers öffnen konnte. Wie auch immer dies war, bald schon spürte der junge Mann seine Leidenschaft fürs Theaterspielen. Gegen den Willen des Stiefvaters trat er der Laienspielgruppe „Die Tonhalle“ bei, wo sein Talent entdeckt wurde. Ein erstes Engagement folgte im untersteirischen Kurort Rohitsch- Sauerbrunn. Und obwohl Girardi nie eine musikalische Ausbildung erhalten hatte und nicht einmal Noten lesen konnte, hatte er sofort großen Erfolg.   

In Operetten und Volksstücken bewies er sein Talent als Sänger und Komiker. Ja, in Salzburg feierte er derartige Triumphe, dass man sogar in Wien auf ihn aufmerksam wurde. Seit 1874 spielte Girardi im Theater an der Wien und wurde zum Mega-Star seiner Zeit. Vor allem in seiner Leibrolle als Valentin in Ferdinand Raimunds „Der Verschwender“ wurde er berühmt. Auf der Straße, in Salons und Cafes imitierten die Menschen Girardis Sprache, Mimik und Gesten. Es herrschte ein unvorstellbarer Kult um seine Person, der vom Girardi-Hut bis zum Girardi-Rostbraten reichte. An 14.000 Abenden stand er auf der Bühne und begeisterte die Massen derart, dass er neben Kaiser Franz Joseph zum populärsten Mann in Wien wurde.   

[{Image src='Girardi1.jpg' class='image_right' caption='Girardis Geburtshaus in der Leonhardstraße\\Foto: © APA' alt='Girardis Geburtshaus' width='201' height='142' popup='false'}]

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs zog sich Girardi von der Bühne zurück und lebte wieder in seiner Heimatstadt Graz. Zwei Monate vor seinem Tod wurde er ans Burgtheater berufen, doch seine schwere Zuckerkrankheit machte ihm das Leben zur Qual. Er starb am 20. April 1918 an einer Lungenembolie nach einer Beinamputation. Die große Wiener Epoche der leichten Operette und des Volksstücks, eben die „Girardi- Zeit“, war zu Ende. Und so entstand der   

!Girardi-Rostbraten

Auf Alexander Girardi selbst soll angeblich der nach ihm benannte Rostbraten zurückgehen: Da der Schauspieler als großer Gemüseliebhaber bekannt war, soll eines Tages die Schauspielerin Katharina Schratt versucht haben, die Vorlieben ihrer beiden Gäste Girardi und Kaiser Franz Joseph I., der wiederum eher Rindfleisch bevorzugte, unter einen Hut zu bringen. Sie wies die Köchin an, das Rindfleisch völlig mit Gemüse zu bedecken, so dass vom Fleisch nichts mehr zu sehen war – der noch heute beliebte Girardi-Rostbraten war erfunden.   
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''© "Damals in Graz"'', [Dr. Robert Engele|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Engele,_Dr_Robert_(Geschichte)]
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[{Metadata Suchbegriff='Vom Schlosser zum Bühnenstar '}]

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Wurde durch den Psychiater [Wagner-Jauregg|Biographien/Wagner-Jauregg,_Julius] aus finanziellen Gründen ohne Untersuchung "fernpsychiatriert", was dank Katharina Schratt zur größten Psychiatrie-Reform der Monarchie führte.

-- Glaubauf Karl, Mittwoch, 8. Juni 2011, 14:07

[{VerifyArticle user='hmaurer' template='Standard' date='24. Juni 2013' page-date='2011' original-author='Robert Engele' }]